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28 Juni 2014 Martina In der Joint Security Area

Mit einer organisierten Tour haben wir es diese Jahr endlich geschafft, auch den inneren Sicherheitsbereich der Grenze mal zu besichtigen. Strenge Kleiderordnung (keine löchrigen Jeans, keine Sportklamotten, keinen Minirock…) und gleich mehrere Briefings über Gebote und Verbote im Sicherheitsbereich.

Von Seoul aus dauert die Fahrt eine gute Stunde. Währenddessen gab uns die Reiseleiterin einen Überblick über die Geschichte des geteilten Koreas und erklärte uns die Sicherheitsvorschriften. Dann gab es Mittagessen im Besucherzentrum Imjingak (siehe 2.10.2012), wo wir auch unsere Wasservorräte ergänzten, denn es war sommerlich warm. Danach ging es weiter Richtung Norden. Ab dem zweiten militärischen Checkpoint wurden wir von Militärpolizisten begleitet. Nur zu unserer eigenen Sicherheit, natürlich. Erstes Ziel war das UN-Camp Bonifas, wo wir aus dem Reisebus ausstiegen, unsere Taschen und Regenschirme zurücklassen mussten und erstmal eine zehnminütige Präsentation über die politischen Hintergründe und die Geographie der Joint Security Area gezeigt bekamen.

Anschließend fuhren wir in einem UN-Militärbus weiter in die JSA. Jetzt wurde es richtig militärisch: im südkoreanischen Gebäude mussten wir auf einer Treppe zwei Zweierreihen bilden und dann im Gänsemarsch hinter den MPs her trippeln. Eine Busladung ging sofort in die Verhandlungsbaracke, unsere Gruppe musste sich zuerst draußen aufstellen und durfte die nordkoreanische Seite fotografieren. Und nur die! Ein einzelner nordkoreanischer Soldat stand vor seinem Gebäude und beobachtete uns mit dem Fernglas. Die großen Kameras auf beiden Seiten ließen jedoch auch keinen Zweifel daran, dass wir unter starker Beobachtung standen. Als die andere Gruppe aus dem Gebäude herauskam, mussten sie sich hinter uns aufstellen und dann durften wir in die Baracke. Zurück zum Bus dann wieder in zwei Zweierreihen. (Die waren definitiv nicht so geordnet, wie sich das gehört…)

Auf dem Rückweg hatten wir dann im Camp Bonifas noch Zeit, spezielle JSA-Souvenirs zu kaufen, bevor wir mit unserem Reisebus wieder zurück nach Seoul fuhren.

 

08 Juni 2014 Martina Im Südwesten: Von Suncheon bis Gochang

Zwei Feiertage in einer Woche, das bedeutet Kurzurlaub. Wir haben 5 Tage Zeit – das reicht, um endlich mal ans ganz andere Ende der südkoreanischen Halbinsel zu fahren, in den Südwesten.

Am Mittwoch um 11 Uhr gehts los, um 15 Uhr erreichen wir Suncheon, wo 2013 eine Internationale Gartenschau stattfand. Für Anfang Juni ist es schon ganz schön warm und wir erholen uns nach unserem Rundgang bei einem Eiskaffee im französischen Garten.

Nach dem Einchecken im Hotel fahren wir 20 Minuten quer durch die Stadt zu einem Restaurant am Hafen, wo es Spezialitäten aus Yeosu gibt:
„Seodaehoe-Muchim“: Die zunächst roh in Makgeolli(Reis-Federweißer)-Essig marinierten Fischfiletstreifen werden mit warmem Reis, viel Salat und anderem Gemüse vermischt und dabei leicht gegart. Sushi mal ganz anders, superlecker. (Der Fisch heißt auf deutsch Hundszunge.)
Dazu haben wir noch gegrillten „Geumpungswengi“ oder „Ddakdom“ bestellt, in der Salzkruste gerösteter ganzer Fisch, ebenfalls köstlich. (Diese kleine Fischart kommt wohl nur in Yeosu vor.)

 

Nach einem äußerst durchschnittlichen Hotel-Frühstück fahren wir am Donnerstag auf die Halbinsel Dolsando südlich von Yeosu. Auf dem Weg dorthin besichtigen wir noch den „schwarzen Sandstrand“ von Yeosu, in der Vorsaison allerdings eher eine grausandige Müllhalde. Außerdem machen wir Halt beim Expo-Gelände von 2013. Außer dem Aquarium und dem koreanischen Expo-Pavillon ist dort leider auch alles ziemlich einsam.

Danach geht es nach einer Stunde Autobahn in die Grünteeplantagen von Boseong. Wieder ist es sehr heiß, so dass wir nur kurz reinschauen, ein paar Fotos machen und etwas Grünteepulver kaufen. Wir müssen ja auch nochmal eine gute Stunde bis zu unserem nächsten Hotel in Mokpo fahren. Nach dem Einchecken besichtigen wir noch die „Gatbawi-Felsen“.

Diesmal steht japanisches Thunfisch-Sushi auf dem Speiseplan. Allerdings finden wir unter der angegebenen Adresse stattdessen das Grillrestaurant „Gui&Camp“, das komplett mit Campingmöbeln eingerichtet ist, inclusive Zeltplanen obendrüber! Naja, dann gibts halt Schwein und Rind vom Grill. Man sucht sich das Fleisch selbst aus der Fleischtheke aus. Wie in jedem koreanischen Restaurant grillt man dann auf einem Holzkohlegrill mit Dunstabzug selbst und Beilagen gibt es einfach dazu. Schön ist auch, dass man quasi im Freien sitzt, denn das Wetter ist genau richtig dafür. Danach genießen wir noch die tolle Aussicht aus unserem Hotelzimmer auf die Hafenpromenade.

 

Frühstück gibt es am Freitag beim Tom’n Toms Coffeeshop um die Ecke. Wir fahren auf die Insel Wando (ganz unspektakulär über eine Brücke), erkunden ein interessantes kleines Fischereimuseum, sehen einen berühmten Kieselstrand und bewundern die Aussicht auf die Inselwelt vom Aussichtsturm aus. Anschließend wollten wir eigentlich noch das südwestlichste Dorf auf dem koreanischen Festland sehen. Dort herrscht allerdings wegen rücksichtslos zugeparkter Straßen und mangelnder Verkehrsregelung so ein Chaos, dass wir uns asap wieder zurückziehen, kurz wie viele andere auf einer großen Sperrfläche parken, dort wenigstens ein Erinnerungsfoto vom Meerblick aufnehmen und dann ganz schnell wieder das Weite suchen.

Auf dem Heimweg liegt dann noch ein Dinosauriermuseum mit angeblich echten Spurenfunden. Leider schließt es eine Stunde früher als im Internet angegeben. Der freundliche Herr am Eingang schickt uns – ohne Eintritt zu nehmen – mit dem Auto rein für eine Expressbesichtigung in den verbleibenden 10 Minuten! Das reicht natürlich nur für ein paar Fotos vom Park. Fürs Museum müssen wir halt irgendwann nochmal herkommen. Aber sowas würde einem im Deutschland doch nicht passieren, oder?! Es war auch kein Ausländerbonus, wir haben noch einige weitere Autos herumfahren sehen…

Abends genießen wir zuerst an der Hafenpromenade und dann nochmal vom Zimmerfenster aus die „Musical Fountain“, tanzende Wasserfontänen zu eingespielter Musik. Hochdramatisch mit Hang zum Kitsch, aber schööön!

 

Am Samstag fahren wir zur koreanischen Formel-1-Rennstrecke, die keine 20min von unserem Hotel entfernt ist und Wochenende besichtigt werden kann. Wir dürfen einfach mit dem Auto rein, orientieren uns an einem großen Übersichtsplan und besichtigen erstmal die Haupttribüne. Kein Mensch weit und breit, irgendwo scheinen Handwerker zu arbeiten, aber wir können ungestört alles anschauen und fotografieren. Auf einem anderen Teil der Strecke sehen wir Motorräder und fahren rüber, um zu sehen, was dort los ist. Leider ist es nur ein Trainingstag für ein „Endurance“-Rennen am nächsten Tag. Trotzdem ganz interessant, was da alles rumsteht und –fährt. Überwiegend Koreanische Teams, niemand spricht uns an, wir laufen einfach überall rum und fotografieren. Hier können wir auch direkt auf die Rennstrecke, interessiert niemanden, momentan fahren auch nur vereinzelt Motorräder.

Danach machen wir eine kleine Rundtour um die Stadt Mokpo. Es gibt einen berühmten Skulpturenpark (steile Hänge!), mehrere interessante Museen und einen kleinen Yachthafen. In dem wollen wir einen Kaffee trinken und treffen dort Bekannte aus Seoul! Korea ist doch zu klein für die 100+ deutschen Expats…

 

Am Sonntag auf dem Rückweg besuchen wir noch das riesige Dolmengebiet bei Gochang. Angeblich hat Korea die größte absolute Anzahl dieser Grabstätten aus mächtigen Felsblöcken, wer hätte das gedacht?! Schon beeindruckend, und obwohl es recht warm ist, machen wir einen längeren Spaziergang durch die verschiedenen Felder. Das kleine Museum ist gut gemacht und erklärt das meiste auch auf Englisch.

 

Dann kaufen wir im Bokbunja(koreanische Brombeersorte)-Gebiet noch ein: Bokbunja-Kim (gepresste Algenblätter), Sojasoße mit Bokbunja und natürlich guten Bokbunja-Wein.

Durch 5-minütliches Aktualisieren der elektronischen Staukarte navigieren wir um die völlig verstopften Autobahnen herum und kommen so noch in den Genuss, durch die Retortenstadt „Sejong“ zu fahren. Dort entsteht ein gigantischer Gebäudekomplex, Brasilia-like, hier Details dazu.

 

02 Mai 2013 Martina Hantaek (Botanischer Garten)

Der internationale Frauenclub bietet eine Bustour zum Botanischen Garten „Hantaek“ an. Der liegt ziemlich genau östlich von Anyang, so fährt Martina direkt mit dem Auto dorthin und trifft die anderen am Parkplatz. Es ist einer der größten botanischen Gärten Südkoreas und wunderschön an einem Hang angelegt, mit vielen schattigen Wegen und immer wieder neuen Aussichten. Es gibt auch einige Gewächshäuser für exotischere Pflanzen, nach ihrer geographischen Herkunft.

Im Frühling ist es hier natürlich besonders schön.

Zusätzlich gibt es einen großen Wassergarten. Diesen sollte man allerdings eher im Juli/August zur Lotusblüte besuchen.


01 Mai 2013 Martina Ansan Air Show 2013

Eine Flugschau nur eine Stunde Autofahrt von unserem Wohnort, das war doch mal ein gutes Feiertagsprogramm. Allerdings sind wir dann doch lieber mit U-Bahn und Taxi hingefahren. Die koreanische Luftwaffe hat mit den „Black Eagles“ eine eigene Jet-Kunstflugstaffel und Breitling hatte sein Jet-Kunstflugteam gerade auf Asientournee. Auch die langsameren Fluggeräte waren sehenswert, vor allem die (außen auf dem Flugzeug herumturnenden) Wingwalkertruppe „Catwalk“.

Die extrem lauten, aber auch entsprechend spektakulären Jetstaffeln

Tolle Effekte am Himmel

Die langsameren Flugzeuge

U2, eine Rarität am Himmel

Das Rahmenprogramm

Kurioses in der begleitenden Ausstellung

Und ein bisschen Schleichwerbung :-)

25 Feb. 2013 Martina Landpartie nach Geochang
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Auf Einladung der Stadt Geochang im Sueden der Halbinsel war Martina mit dem Internationalen Frauenclub auf einem Zweitages-Ausflug. Uebernachtet haben wir in einem koreanischen Businesshotel, und gluecklicherweise konnte ich mir ein Zweibettzimmer (keine Fussbodenmatten) mit einer sehr netten Mongolin teilen. Einladung hiess: wir haben nur das Hotelzimmer bezahlt. Busfahrt, Essen, Aktivitaeten wurden alle von der Stadt gesponsert – eine Marketingmassnahme, um mehr (vor allem auslaendische) Touristen in die traditionelleren laendlichen Gegenden zu bringen.
Zuerst durften wir auf einem Acker Ginseng-aehnliche Wurzeln ausgraben, spaeter in einem Gewaechshaus unter strengen Hygienevorschriften Erdbeeren ernten. Ja, Erdbeeren im Februar. Wie in Indien ist in Korea ab Weihnachten Erdbeersaison – nur eben in Gewaechshaeusern!

Mittags und abends gab es natuerlich frisches leckeres koreanisches Essen. Typisch sind die vielen Beilagen, hier vor allem aus Bergkraeutern und allen moeglichen Gemuesen. In Korea verwendet man von vielen Pflanzen auch Staengel und Wurzeln, alles super gesund und koestlich!

Am zweiten Morgen haben wir eine schöne Wanderung unternommen, vorbei an Eisskulpturen an einem Bach entlang, hoch zu einem riesigen Felsbrocken ins „Tal der goldenen Affen“, die der Legende nach mal einem buddhistischen Mönch hier erschienen sind. Anschliessend haben wir ein Dorf besichtigt, in dem viele Mauern mit allen möglichen Motiven verziert sind („Unser Dorf soll schöner werden“ mal anders), und mehrere kleine Bed&Breakfast-Pensionen in traditionellen Häusern eingerichtet wurden.


Vor der Rückfahrt ging es dann nochmal in die Innenstadt von Geochang. Nach einem leckeren koreanischen Mittagessen konnten wir auf eigene Faust den traditionellen Markt erkunden. Der größte Teil des Marktes besteht aus kleinen Läden, die durch überdachte Gänge verbunden sind. Sehr praktisch bei Regen, Schnee oder brütender Sonne, also während drei Viertel der koreanischen Jahreszeiten. Auch außerhalb wurde aber alles mögliche Obst und Gemüse der Region an der Straße verkauft.