Nach fast drei Jahren haben wir endlich Martinas Bruder in Geraldton, Western Australia, besucht. Wir haben in Perth ein Wohnmobil gemietet und sind in zwei Wochen 2000km durch die Südwestecke des größten australischen Bundesstaats gefahren. Er nimmt ein Drittel des australischen Kontinents ein und wäre als Nation der zehntgrößte Staat der Erde. Nicht überraschend: die Bevölkerungsdichte liegt unter 1 Mensch pro Quadratkilometer (Deutschland: 228, Südkorea: 513).
23.-24.09. (Mittwoch/Donnerstag) Seoul−Perth
Unser Hotel in der „Altstadt“ ist sehr nett und sauber, allerdings ist das Zimmer winzig. Kostenloser Shuttlebus durch downtown Perth, Stadtrundgang, Sundowner am Fluss. Leider sehr frisch draußen.
25.09. (Freitag) Perth−York
Wohnmobil abholen, einkaufen, nach York. Straßendorf mit kleinen Häusern um die Jahrhundertwende, leider um 17:00 schon alles zu.
26.09. (Samstag) York−Hyden (Wave Rock)
Sightseeing in York, Segelflugplatz und winziges Flugzeugmuseum in Beverley. Unterwegs kleiner See mit viel totem Holz. Der Wave Rock Campingplatz ist leider wegen eines Rockfestivals ausgebucht, nach Sonnenuntergangsfotos fahren wir einige Kilometer zurück zum Ausweichplatz.
27.09. (Sonntag) Hyden−Hopetown
Morgens nochmal Wave Rock in anderem Licht. Im dortigen Tierpark tatsächlich einige Känguruhs gesehen, außerdem schöne Papageien. Dann am Salzsee Lake King vorbei (bei schönem Wetter spektakuläre Farben) und über Ravensthorpe runter zum Meer. Pub mit live Musik, leider draußen, wo es sehr windig und richtig kalt ist.
28.09. (Montag, Feiertag Queens Birthday) Hopetown−Albany
Über Jerramungup und dann durch kleinere Orte. In Ongerup schöne Wildblumen-Ausstellung, anschließend über eine Passstraße durch den Stirling Range NP – höchste Berge in WA, geschätzte 300m hoch. Der Pass hat keine 100m. Albany ist etwas größer, aber trotzdem reichlich provinziell. Schöner Strand!
29.09. (Dienstag) Albany−Walpole
Die Blow Holes tönen heute nicht, daher nicht ganz runtergelaufen, aber spektakuläre Küste und schöne exotische Blumen. Weiter über die lower Denmark road (scenic drive) vorbei an saftigen grünen Wiesen mit Kühen in allen möglichen Farben. Leckeres Brot, 2 Weingüter, kurzer Rundweg um die Giant Trees.
30.09. (Mittwoch) Walpole−Guilderton
Der „Highway 1“ (Landstraße 3. Ordnung) führt zuerst durch dichte Wälder, Fotostopp an einer kleinen Brücke, später an großen Weideflächen vorbei. Sieht fast aus wie im Allgäu, selbst die Rinder. In Bunbury verbringen wir einige Zeit mit Wohnmobilcheck und Telefonkartenorganisation. Perth durchqueren wir auf der inzwischen mehrspurigen Autobahn, wo wir allerdings genau im Feierabendstau landen. Schaffen es in letzter Minute noch zum Campingplatz.
1.10. (Donnerstag) Guilderton−Leeman
Der Highway ist jetzt breiter und angenehm zu fahren. Unser Wohnmobil passt gerade eben durch die schmalsten Stellen im Pinnacles Drive und wir merken uns schon mal eine Stelle, wo wir ein paar Tage später nochmal zum Sonnenuntergang herkommen wollen. Jurien Bay, Cervantes, Green Head sollen alle schöne Strände haben, wir fahren weiter bis Leeman. Leider ist dort der schmale Sandstreifen voller Seetang… Wenigstens ist der Sonnenuntergang fotogen.
2.10. (Freitag) Leeman−Geraldton
Kurz vor Port Dennison tolle weiße Sanddünen, anscheinend kann man dort Sandboarden. Mittagessen bei meinem Bruder, dann Sightseeing und Kaffeetrinken an der Strandpromenade. Abends auf der schönen überdachten partybeleuchteten Terrasse gegrillt, inzwischen ist es auch abends warm genug, um gemütlich draußen zu sitzen.
3.10. (Samstag) Geraldton
Vierradausflug zum „Double Beach“, bei Ebbe kann man auf einem Sandstreifen zwischen Fluss und Meer durchfahren. Danach zum Ellendale Pool (See in einer schönen Schlucht), leider zu viele lästige Fliegen. Zwischen Windrädern blühen schöne lila Blumen. Abends Yachthafenrundgang und dann zum Stadtfest in Geraldton mit live Musik, später noch auf der Terrasse den Abend ausklingen lassen.
4.10. (Sonntag) Geraldton
Vormittags sonntäglicher Flohmarkt am alten Bahnhof, lustige Mischung aus Pflanzen, Selbstgestricktem, selbstgemachten Marmeladen, Sauerteigbrot, lebenden Hühnern und – Sauerkraut und Kimchi! Danach wieder zum Stadtfest, das Drachenbootrennen findet leider irgendwo außerhalb statt. Am „German Oktoberfest“-Stand gibt es Hotdog aus Thüringer Würstchen mit Krautsalat und teures Erdinger. Auf dem Rückweg noch die Kathedrale besichtigt.
5.10. (Montag) Geraldton−Kalbarri
Der Pink Lake wirkt ohne Sonne leider nicht so gut, aber Nahaufnahmen zeigen die Farbe schon deutlich. Dann fahren wir die diversen Lookouts an der Felsenküste ab und sehen sogar in der Ferne einige Wale vorbeiziehen. Zwischendurch kurze Regenschauer, aber insgesamt bleibt das Wetter ok.
6.10. (Dienstag) Kalbarri
Die Pelikanfütterung fällt heute aus? Nein, die Freiwillige hats bloß vergessen und taucht 20min zu spät auf, mit einem Eimer tiefgefrorener Fische. Der Pelikan, offensichtlich sowieso nicht hungrig, hat inzwischen längst das Interesse verloren.
Die Straße zur Kalbarri-Schlucht ist leider noch schlechter als erwartet und wir drehen irgendwann entnervt um. Wenigstens fotografieren wir noch ausführlich die vielen verschiedenen bunt blühenden Sträucher und Büsche. Danach fahren wir noch zu 3 Stellen, die über asphaltierte Straßen gut erreichbar sind. Die morgens noch gekauften Kopf-Fliegennetze leisten uns gute Dienste, damit die lästigen Viecher wenigstens nicht in die Nase kriechen!
Strand-Sightseeing, tolle Wellen, dann nochmal zu den Klippen (Pot Alley) und zum Sonnenuntergang auf eine einsame Bank mit Meerblick.
7.10. (Mittwoch) Kalbarri−Cervantes
Heute macht der Pink Lake bei wolkenlosem Himmel seinem Namen alle Ehre. Den besten Ausblick hat man von der Straße nach Port Gregory, dort ist sogar ein höhergelegener Aussichtspunkt. In Northampton besichtigen wir ein kleines privates Landmaschinenmuseum. Fürs Freilichtmuseum in Greenough ist es fast zu heiß, aber es ist gut beschildert und liebevoll eingerichtet. Spektakulärer Sonnenuntergang in den Pinnacles.
8.10. (Donnerstag) Cervantes−Toodyay
Morgens noch zum Strand, tolles türkises Wasser, leider extrem heiß und windig (Sandsturm in den Kontaktlinsen). Dann über Gingin auf kleinen Straßen durch Weingegenden, später schaut es wieder aus wie im Allgäu mit Felsblöcken in den Wiesen. Avon River.
9.10. (Freitag) Toodyay−Perth
Packen, Emu-Farm, Noble Falls. Ein Känguruh überquert die Straße direkt vor unserem Auto, netterweise in passendem Abstand, Marcus sieht es erst hinterher. Wohnmobilabgabe, dann stundenlang am winzigen, extrem unaufregenden Flughafen von Perth gewartet.
10.10. (Samstag) Perth−Seoul
Völlig ereignislos. Erst auf der Rückfahrt vom Flughafen haben wir im Bus noch einem ausländischen Touristen geholfen, den Busfahrer um einen WC-Stopp zu bitten. Die Fahrt nach Wonju dauert mindestens 2,5 Stunden, ohne Bordtoilette. Wir hatten schon mehrfach erlebt, wo und wie ältere Damen das durchgesetzt hatten.
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