Tag-Archive for ◊ Kurioses ◊

09 Aug. 2015 Martina Koreanisches Tomatenfestival

Nur eine halbe Stunde entfernt fand dieses Wochenende ein dreitägiges Tomatenfest statt. Verkauft wurden natürlich Tomaten in allen Größen und Farben, daneben Kartoffeln, Mais und getrocknete Beeren und Wurzeln. Dazu kam wie auf den meisten Festen der übliche buntgemischte Krämermarkt, ähnlich wie auf deutschen Jahrmärkten. Da es eigentlich kein traditionelles koreanisches Tomatengericht gibt, wurden zum Mittagessen u.a. Spaghetti mit Tomatensoße, Pizza und Schnitzel mit Soße (mit Spuren von Tomaten?) angeboten.

Im Sommer bieten viele koreanische Festivals ein Wasserbecken oder ein abgegrenztes Flusslaufstück, in dem man gegen Gebühr mit der Hand oder kleinen Netzen Fische fangen kann. Sehr erfrischend, die Fischausbeute ist für viele offenbar zweitrangig. Aber natürlich kann man Fisch auch einfach im Zeltrestaurant bestellen.


Wer keine Fische fangen wollte, konnte in ein Wasserbecken steigen, dessen Wasseroberfläche von Tomaten bedeckt ist. Wer den kleinen Silberring in einer der Tomaten findet, gewinnt – z.B. einen Gutschein oder vielleicht auch einen Zentner Tomaten. In einigen Tomaten steckten immerhin Trostpreiskärtchen!

Wir haben natürlich noch eingekauft (eine Kühltasche hatten wir vorausschauend mitgebracht) und eine Woche lang Tomaten in allen denkbaren Zubereitungsvarianten genossen!

21 Feb. 2012 Martina Ich kaufe einen Spülhandschuh
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Unser Hotel bietet jeden Tag Shuttlebusse zu verschiedenen Zielen an, heute gehts zu einem Supermarkt. Meine Mitreisenden sind u.a. 2 Inderinnen mit 2 Kindergartenmädchen und eine Perserin mit kleinem Sohn. Die drei Damen unterhalten sich lebhaft und zwischendurch immer mal wieder mit viel Hindi zwischendrin. Da fühle ich mich richtig zuhause!
Nach einer halben Stunde Stadtrundfahrt durch drei Tunnel sind wir beim E-Mart und draußen stehen 4 lange Reihen mit Einkaufswagen, 100 Won Pfand. Innen gibt es auch Schließfächer für alles, was man nicht mitschleppen will, auch 100 Won, nur Pfand. 3 große Papiertüten im Arm und 40 Euro weniger im Geldbeutel ist erst eine Stunde von den anderthalb rum, bis der Bus zurückfährt, und ich kann mir nicht verkneifen, beim Starbucks noch einen 4000 W-Kaffee (2.70€) zu trinken.
Zu Hause angekommen, packe ich meine Kostbarkeiten aus. Lacher der Woche: Martina kauft EINEN Spülhandschuh! Das stand zwar in koreanisch auf der Packung, aber wer kommt denn auf so eine Idee? Bei Spülhandschuhen habe ich mich bisher nur um die Größe gekümmert, nicht so sehr um das Kleingedruckte auf der Packung. Da er einen extra langen Schaft hat, war das Päckchen auch so dick, wie sonst immer die 2er-Päckchen… Nun muss ich unbedingt auch noch rausbekommen, wo da „rechts“ oder „links“ steht, sonst kaufe ich nächstes Mal noch einen rechten! Ich könnte ja sagen, ich wollte erst mal testen, ob koreanische „medium“-Größe mir auch wirklich passt…

09 Feb. 2012 Martina Waschen auf Koreanisch

Erster Praxistest: Waschen mit der koreanischen Waschmaschine in unserem Hotel-Apartment. Nachdem ich mir mit Hilfe des Wörterbuchs die Funktionen einigermaßen zurechtreime (wenn der erste Menüpunkt Vorwäsche heißt, kann die Alternative ja nur Hauptgang heißen, oder?) und Zahlen hier zum Glück mit arabischen Ziffern geschrieben werden, also wie in Deutschland, klappt die erste Ladung wunderbar und schnell sind das Badezimmer sowie sämtliche verfügbaren Kleiderbügel vollgehängt.

Da die Waschmaschine einen eingebauten Trockner hat, werde ich mutig und wasche gleich noch eine Ladung Unterhosen und Socken. Leider versagt der Trockner nach ein paar Sekunden den Dienst, mehrere Versuche helfen nicht. Einen Wasserbehälter, der voll sein könnte, finde ich auch nicht. Tja, und jetzt? Rezeption anrufen, nach wenigen Minuten naht Hilfe. Der junge Mann hat die englische Bedienungsanleitung dabei (aha, das von mir gewählte Programm war „bügelfeucht“, dachte ich mir’s doch), muss aber bei der auftretenden Fehlermeldung auch passen und verspricht, den „Engineer“ zu schicken.

Die Techniker kommen zu zweit, und leeren als erstes mal fachkundig das Flusensieb. Zum Vorschein kommt ein ziemlich aufgeweichter 5000-Won-Schein (sicher nicht von uns und zum Glück nur 3,37 Euro wert), aber ob der den Trockner lahmgelegt hat…? Nach zwei Versuchen kurzes Telefonieren und nach einer Viertelstunde habe ich eine Austausch-Waschmaschine. Hoffentlich wäscht die dann auch! Zumindest das Trocknen klappt jetzt. Allerdings komme ich nicht dahinter, wie ich eine niedrigere Temperatur einstellen könnte und das Englisch der Techniker lässt doch zu Wünschen übrig (ebenso mein Koreanisch).

Also lieber das Bad noch ein bisschen voller gehängt, Marcus ist ja den ganzen Tag nicht da. Da unser Zimmer eh total überheizt ist (obwohl wir gestern abend die Fußbodenheizung ausgeschaltet haben), sind die Sachen abends tatsächlich gerade so schranktrocken. Aber in Zukunft beschränke ich mich doch lieber auf eine Waschmaschinenladung pro Tag…

20 Nov. 2010 Martina Hebbal Lake Park

Wir machen einen Ausflug auf die andere Seeuferseite. Auch da gibt es einen kleinen „Naherholungspark“ mit einem tollen Blick auf unser Haus! Die Grünanlagen sind voller Spaziergänger – überwiegend Pärchen, die meisten sitzen irgendwo im Schatten der Hecken oder unter Bäumen und genießen die Freiheit ohne ihre Familie… Beeindruckend sind auch die detaillierten Verbotsschilder. Das mit dem Text „All forbidden actions are prohibited“ müssen wir leider noch nachreichen, da waren so viele Leute drumrum!

25 Sep. 2010 Martina Sandalwood nebenan?

Ich bin ganz schön überrascht, als ich gegen 4 Uhr nachmittags aus dem Fenster schaue: eines der verlassenen Nachbargrundstücke ist plötzlich voller Leute und auf den ersten Blick denke ich, die haben da Sonnenkollektoren aufgestellt. Hä? In Wirklichkeit hat sich da ein Film- oder Fernsehteam versammelt und hantiert mit riesigen Reflektoren. Die Darsteller stehen auf der Mauer mit dem Rücken zu unserem Hochhaus. Ich kann gerade noch den Fotoapparat holen, höre zumindest einmal jemanden „action!“ sagen, dann laufen Menschen mit großen Regenschirmen (gegen die ziemlich heiße Sonne) hin und her, es sieht nach Begutachtung des gefilmten Materials aus, und dann ist der Spuk schon wieder vorbei. Das Material wird abtransportiert, die Meute begibt sich zur asphaltierten Straße zu einer ganzen Flotte silberner Maruti-Suzukis und das Grundstück liegt wieder verlassen da wie zuvor…

„Sandalwood“ wird die Filmindustrie in Karnataka genannt – nachdem Bollywood (Bombay, Hindi-Filme) und Kollywood (Chennai-Kodambakkam, in tamilischer Sprache) schon besetzt waren, bezieht sich dieser Spitzname auf Sandelholz (Sandalwood), für das insbesondere die Gegend um Mysore berühmt ist (die ca. 200km entfernte frühere Hauptstadt des Bundesstaats Karnataka).
Es gibt dann auch noch Tollywood, was sowohl für Telugu-sprachige Filme aus Andhra Pradesh stehen kann, als auch für die Filmindustrie im westbengalischen Kolkata-Tollygunge.