Tag-Archive for ◊ Der ganz normale Alltagswahnsinn ◊

24 Sep. 2009 Martina Learner’s Licence
Ein kurzes update zum Thema indischer Führerschein – einige Wochen später bekam ich zwei große Computerausdrucke mit vielen Stempeln und Unterschriften. Mit denen dürfte ich jetzt auf den kleinen Dorfstraßen fahren üben, unter Aufsicht eines erfahrenen Beifahrers. Allerdings darf ich damit offiziell nicht auf die große Hauptverkehrsstraße gleich in der Nähe, weil die verkehrsrechtlich als „highway“ gilt (immerhin darf man 80 km/h fahren und es gibt 3 Spuren plus Standstreifen für jede Richtung!). Sehr unpraktisch, denn so kommt man eigentlich nirgends sinnvoll hin – Flughafen nicht, Krankenhaus nicht, Einkaufsmall nicht. Also lasse ich die Learner’s Licence schön zu Hause, klebe auch auf keinen Fall ein großes L aufs Auto (unser Fahrer würde sich schön bedanken!) und fahre weiterhin mit meinem deutschen Kartenführerschein. Wenn’s denn mal sein muss (eher selten).

 

21 Sep. 2009 Martina Durch den Monsun…

Der Monsun neigt sich hier in Bangalore dem Ende zu, aber ab und zu kommen nochmal richtig heftige Schauer runter. Auf den Bildern sieht man die Straße direkt vor Marcus‘ Büro nach einem Gewitterregen… fahren kann man da nicht mehr, eher schwimmen! Das ist hier fast überall so – wenn es richtig doll geregnet hat, fahren auf den Straßen zwar weniger Motorräder und Autorikschas (sprich eigentlich wäre weniger Stau), aber dafür ist die Straße oft nicht mehr zu sehen, das Wasser steht auch mal locker einen halben Meter hoch und man fährt besser Schritt-Tempo.

02 Sep. 2009 Martina Ich will einen indischen Führerschein!

Marcus ist mal wieder den ganzen Tag auf Geschäftsreise in Pune, somit habe von morgens früh bis immerhin nachmittags das Auto und eine entsprechend lange to-Do-Liste. Gleich morgens um 10 fahre ich zum RTO (Regional Transport Office) im benachbarten Stadtteil, wo unter anderem die Führerscheinstelle angesiedelt ist. Bekannte von uns haben ihren Führerschein bei Vorlage des deutschen Kartenführerscheins direkt bekommen, aber hier weiß davon keiner was. Auch egal, ich hab ja Zeit… Meine Papiere hatte ich vor zwei Wochen bei der Fahrschule um die Ecke beantragt. Hier geht es jetzt zuerst zur medizinischen Untersuchung, die aus dem Ausfüllen eines Fragebogens (neulich in der Fahrschule) und der Bezahlung von 50 Rs (heute bei der Behörde) besteht. Kein Protest meinerseits. Erste Unterschrift also drin in meiner Akte.

Dann werde ich zu einer großen Wandtafel mit allen Verkehrszeichen geführt und ein RTO-Angestellter gibt mir einen Schnellkurs in der Bedeutung der indischen Verkehrsschilder. Nicht schlecht, alles lesen…

13 Apr. 2009 Martina Umzug III – Einweihung

Am Montag war dann Einweihung. Schon am frühen Morgen hatte ein Priester mit seinem Gehilfen einen kleinen Altar im Erdgeschoss aufgebaut und die notwendigen Zeremonien durchgeführt. Die dauern mehrere Stunden. Erst gegen Ende kamen dann die Mitarbeiter und Chefs zum „offiziellen“ Teil dazu und opferten Speisen.

Dann gab es natürlich auch ein paar Reden. Die tatkräftige Hilfe der „Expat-Ehefrauen“ wurden ausdrücklich erwähnt, alles lesen…

12 Apr. 2009 Umzug II – Grundreinigung

Die Welt feiert Ostern, und wir – beaufsichtigen die Putzkolonne in Marcus‘ neuem Bürogebäude! Karfreitag ist zwar „Government Holiday“, aber Marcus‘ Arbeitgebers Niederlassung in Indien hatte nicht frei. Die sind stattdessen ENDLICH umgezogen, hurra!!! Was natürlich ganz praktisch war, weil die ganze westliche Welt Freitag und Montag frei hatte und man in Indien in Ruhe die ganzen Rechner und Telefone wieder einrichten konnte.

Das war dann allerdings auch unsere Wochenendbeschäftigung: Samstag und Sonntag haben wir komplett im neuen Büro verbracht, um die Putzkolonne zu beaufsichtigen. Die übrigen Expat-Ehefrauen waren auch da. Indische Putzkolonne, ich kann euch sagen! Wenn man denen nicht genau auf die Finger schaut, putzen sie mit dem selben Lappen zuerst das Klo, dann die Stuhlbeine und zum Schluss die Tischplatten. Und am liebsten schrubben sie mit dem Scheuerschwamm auf den Platten herum. Die Scheuerlappen mussten wir zuallererst konfiszieren (für die Flecken auf den Kalksteinböden brauchten sie die leider später wieder, was noch ein paar Tischplattenoberflächen kostete).
Am Samstag hatten wir die Truppe irgendwann soweit, alles lesen…