Tag-Archive for ◊ Der ganz normale Alltagswahnsinn ◊

16 Juli 2010 Martina Hausbau gegenüber

Der Hausbau auf dem Grundstück gegenüber schreitet voran. Vom Arbeitszimmer aus schaue ich direkt drauf und muss immer mal wieder die Kamera holen (die große mit dem guten Teleobjektiv…), um die Arbeitsbedingungen hier zu dokumentieren.
23.05.2010:

16.07.2010:

15 Juli 2010 Martina ICH HASSE TAXIFAHREN!!!

Juhu, die Zufahrtsstraße zu unserem Haus wurde soeben frisch geteert!!! Wer über die noch nie gefahren ist, kann das jetzt nicht so richtig würdigen. Aber dass wir jetzt nicht mehr mindestens 2x täglich über eine sandige Schlaglochpiste schaukeln, oder (wie die letzten 3-4 Wochen) uns zwei platte Autoreifen pro Woche einhandeln, weil die Straße zwar geschottert wurde, der Schotter aber nicht komplett plattgewalzt ist bzw. sich halt nach ein paar Tagen wieder löst, richtig spitze Steine, ist echt eine Erleichterung.

Abends dann das Gegenstück – mal wieder eine negative Taxierfahrung! Diesmal hat Tina den vierten Taxianbieter ans Telefon bekommen (die anderen haben eine neue Nummer oder gehen einfach nicht dran) und man verspricht nach Erfassung aller notwendigen Daten auch ein Auto. Exakt eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Termin kommt sogar die SMS mit Fahrertelefonnummer und Autonummernschild. Der Fahrer meldet sich auch schon eine Viertelstunde vorher – wenn ich fertig sei, könne er in 5 Minuten da sein. Als ich vor dem Haus aus dem Tor laufe, keine Spur von irgendeinem Auto! Ich rufe ihn an, wo er sei. „Gegenüber dem Gate, am Autorikscha-Stand!“ Gegenüber unserem Haus ist kein Autorikscha-Stand… Vorne auf der Hauptstraße ist einer; ich denke noch, er hat wieder mal den Weg nicht gefunden und meint, ich kann da kurz die 50m hinlaufen. alles lesen…

22 Juni 2010 Martina Professionell Rikschafahren

Meine Kannada-Kenntnisse zahlen sich langsam aus. Habe heute eine Autorikscha mit einer indischen Freundin geteilt. Sie hatte vor der Abfahrt mit dem Fahrer auf Hindi verhandelt. Beim links abbiegen konnte ich mir nicht verkneifen, die Anweisung auf Kannada zu wiederholen. Er fragte sehr erstaunt (und sehr schnell) irgendwas; auf jeden Fall kam das Wort „lernen“ drin vor (praktischerweise steht das Verb immer zuletzt im Satz) und ich antwortete professionell, dass ich „ein wenig Kannada kann“ und „seit 4 Monaten Kannada lerne“, was er mit einem verständnisvollen Kopfnicken zur Kenntnis nahm. Meine Freundin setzte mich dann ab und wollte zu ihrem Apartment weiterfahren. Da fragte doch der Rikschafahrer MICH nochmal, ob er jetzt weiterfahren soll zu dem zuerst genannten Ziel? MICH, nicht meine indische Freundin, die ja noch drinsitzt! Ha, Sprachkenntnisse sind alles!!!

14 Apr. 2010 Martina Aus dem Hausfrauenalltag

„Torrential Downpour“. Es gibt englische Begriffe, die sind so schön lautmalerisch, da ist die deutsche Übersetzung einfach nur halb so aussagekräftig. „Kräftiger Niederschlag“? „Es schüttet wie aus Eimern“? Wie auch immer, seit kurzem haben wir regelmäßig Sommergewitter. Das gerade eben brachte Sturm von Osten mit, und da hat es dann minutenlang gleichzeitig zu zwei Fenstern reingespritzt (unter den Aluminiumrahmen durch, in denen das Wasser leider nicht schnell genug durch die Abflüsse rauslaufen konnte) und zu zwei Balkontüren das Wasser reingedrückt. Die eine musste ich mit meiner ganzen Kraft zuhalten, sonst wäre da noch viel mehr reingelaufen! Zum Glück war ich gerade zu Hause. Und zum Glück hatte ich den einen Balkon ja gerade eben geputzt, kann ich dann morgen gleich nochmal machen.

Seit einigen Wochen kommt hier ein Fitnesstrainer ins Haus und bringt ein paar Nachbar(inne)n und mich gehörig auf Trab. Er macht jeden Tag was anderes – Stretching, Power Yoga, Übungen mit Gewichten etc. und ist unglaublich kreativ, selbst das Treppengeländer und die Säulen im Clubhaus werden als Turngeräte benutzt. Es ist extrem schweißtreibend, aber mir tut’s richtig gut.

22 Feb. 2010 Martina Indisches Handwerk

Da in der Wohnung unter uns Wasser aus der Decke tropft, klingelt der Klempner am Samstagmorgen an unserer Tür. Sie möchten uns das Wasser in der Küche so schnell wie möglich abstellen, um den Wasserverlust zu minimieren (die feuchte Decke ist eher Nebensache, aber anscheinend läuft das Wasser unter anderem in den benachbarten Aufzugsschacht!). Dann ist es auch OK, wenn sie erst Montag mit der eigentlichen Klempnerei anfangen. Ich hab ja nix vor.
Also spüle ich mal von Hand soweit nötig und lasse die Spülmaschine auch noch schnell laufen. Nach einer Stunde geben wir das Kommando „Wasser zu“ und der Klempner dreht die entsprechenden Hähne zu. Ist nicht so dramatisch, wir holen Spülwasser halt am Waschbecken im Bad und die Abwasserleitungen sind nicht betroffen. Allerdings ist kochen ohne laufendes Wasser in der Küche nicht ganz so komfortabel, trotzdem machen wir uns am Sonntagabend einen leckeren Ingwer-Rindfleisch-Topf mit Kokosmilch.
Am Montagmorgen bin ich dann ab 9:30 in Hab-Acht-Stellung für den um 10:00 angekündigten Klempner. Als sich um halb 11 noch keiner gerührt hat, frage ich mal nach. Ach, der ist gerade Material einkaufen. Na gut. Eine halbe Stunde später kommt er dann, bringt auf Anfrage auch den Chef mit (der mir dann das ganze auf englisch erklären kann, die Handwerker selbst sprechen nämlich nur Hindi, Kannada oder sonstige mir nicht geläufige Sprachen). Weil es sehr aufwändig wäre, das eigentliche Leck zu suchen, planen sie, stattdessen einfach eine neue Leitung zu verlegen und die alte, defekte, dann zu schließen. Fertig.
Soll mir recht sein, je weniger Fliesen und Wände sie aufklopfen und wieder zumachen müssen, umso besser! Nur der Einbauschrank mit eingebauter Spüle auf dem Küchenbalkon wird dran glauben müssen. Nach der Mittagspause soll es losgehen, um 14 Uhr.

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