Tag-Archive for ◊ Der ganz normale Alltagswahnsinn ◊

23 Aug. 2015 Martina Frisch gestrichen!

In unserer Wohnanlage wurden kürzlich alle Außenwände gestrichen. Bei 15 Stockwerken müsste ein Kran dafür ziemlich hoch sein, das wäre ja teuer – zumal sich das Ganze bei mehr als 10 Gebäuden über mehrere Wochen hinzog. Also macht man das (fast) wie in Indien: Oben auf dem Dach werden Seile befestigt, an die kommen Metallschäkel als Abseilvorrichtung und an denen wird ein Sitzbrett eingehängt. (In Indien stand dann oben einer, der das Seil immer ein Stückchen nachließ.) Für die großen Flächen wurden Sprühvorrichtungen verwendet, Farbeimer passen auch dran. Heute wurden abschließend an den Seitenwänden die Gebäudenummern angebracht… Seht selbst!

22 März 2015 Martina IKEA – jetzt auch in Korea

Heute war IKEA-Tag… nee, hingefahren (2h von uns, etwas südlich von Seoul) war Martina schon vor einiger Zeit unter der Woche. Am Wochenende kann man sich das auch hier nicht antun! Aber heute blieben wir wegen „Yellow Dust“ (hohe Feinstaubbelastung durch Sand aus chinesischen Wüsten, unterwegs verunreinigt mit diversen Chemikalien und sonstigem Schmutz) trotz schönem Wetter zuhause und haben die kleine Glasvitrine und den neuen Bürostuhl aufgebaut. Zur Belohnung gab es dann zum Abendessen die tiefgekühlt mitgebrachten „Köttbullar“ mit original schwedischer Päckchensoße und Preiselbeermarmelade (alles ebenfalls von IKEA). Als Beilage hatten wir nicht ganz so originale Süßkartoffeln. (Note to self: nächstes Mal rechtzeitig normale Kartoffeln besorgen. Süßkartoffeln sind einfach zu – süß!)

IKEA gibt es in Korea erst seit Ende 2014 und es ist der neueste Schrei für Familienausflüge. Gekauft wird eher weniger – aber fleißig probegesessen und –gelegen. Eine bestimmte Musterwohnung war besonders populär, im kleinen Schlafzimmer wurden mehr als 10 Personen gesichtet. Erst später fand ich heraus, warum: bei IKEA in Seoul wurde schon eine Szene für eine der beliebten koreanischen Soaps („Dramas“) gedreht!!! Vermutlich genau in dieser Musterwohnung. Da führt dann kein Weg daran vorbei, von sich selbst auch ein Foto an diesem schicksalhaften Ort zu bekommen (Selfie oder eher – da Koreanerinnen eigentlich nie allein unterwegs sind – von der besten Freundin fotografiert).

Die ersten Monate nach der Eröffnung führten zu einem ziemlichen Verkehrschaos im Industriegebiet direkt neben einem wichtigen Schnellzugbahnhof. Schon vor IKEA gab es dort wochenends üblen Stau vor dem ebenfalls beliebten Costco (wie METRO in Deutschland) und man hatte wohl schlicht zu wenig Parkplätze geplant. Nach Schließungsdrohungen durch die Behörden wurde schleunigst ein großer Ausweichparkplatz auf einer Brachfläche angelegt und die kostenlose Parkdauer auf 3h und einen Mindesteinkauf von umgerechnet ca. 15 Euro begrenzt. (Das gilt aber zum Glück nur am Wochenende – den Mindesteinkauf hatte ich natürlich trotzdem deutlich überschritten …)

05 Juni 2013 Martina Schon wieder umziehen…!

Tja. Geplant war das nicht… Marcus‘ Arbeitsplatz ist Anfang Juni umgezogen: Vom Außenbüro in der Nähe von Seoul in die Firmenzentrale, 100km entfernt. Das ist zum Pendeln echt zu weit, jeden Tag 3-4 Stunden im Auto. Also haben wir halt mal wieder Wohnungen angeschaut, und Martinas „intermediate“ Koreanischkenntnisse finden endlich Anwendung im Alltag: beim Dolmetschen mit der Maklerin… 어려워요 (schwierig) !!!

Unsere neue Bleibe liegt am nördlichen Stadtrand von Wonju, ein geräumiges Apartment im vierten Stock in einer der vielen typisch koreanischen Hochhaussiedlungen. Endlich eine große Küche. Die doppelten Fenster halten Lärm und Hitze zum Glück wunderbar ab. Schade nur, dass Fenster putzen in Korea ein einmal jährlicher Luxus ist (von innen geht es nicht, Schiebefenster).

Der Weg nach Seoul ist nun zwar weiter und natürlich auch teurer, aber dafür angenehmer. Statt in der U-Bahn (meistens) zu stehen, gibt es in den viertelstündlich verkehrenden Expressbussen nur reservierte bequeme Sitzplätze. Und mit 5-8 Euro pro Fahrt für ca. 120km in 1,5 Stunden auch bezahlbar. Der größte Teil der  Strecke ist Autobahn und es gibt keine Zwischenhalte. Man kann wirklich gut lesen, emails schreiben (oder weblogs) und Musik hören. Vor der Fahrt stellt sich manchmal der Fahrer vorne hin, sagt seinen Namen, dass er uns jetzt nach Wonju kutschieren wird, und verbeugt sich!

Eine tolle Alternative ist der Zug. Wonjus Bahnhof liegt auch nicht weit von unserer Wohnung und die Züge fahren zwar nur etwa einmal pro Stunde, sind dafür aber schneller und naja, fahren halt auf Schienen. Es wackelt nicht, keine Brems- oder Überholmanöver, und die alle Sitzplätze sind besser als DB erste Klasse. Fahrkarten reserviert man im Internet… aber dazu schreibe ich mal einen extra Artikel!

01 Sep. 2010 Martina Eine indische Behörde – live und in Farbe

Schade, dass Fotografieren hier nicht erlaubt ist!!! Wir haben heute einen Termin bei der Ausländerbehörde, die seit kurzem anscheinend nicht mehr der Polizei, sondern der Stadtverwaltung untersteht – was laut informierter Kreise mit besserer Organisation und weniger Bestechungsgeld einhergehen soll. Unsere Visaverlängerung und Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung (oder wie immer man „Residential Permit“ übersetzen will) steht auf dem Programm.
Voraussetzung war die Zusammenstellung eines Stapels Papiere vergangene Woche:
1. Form of extension (Original)
2. Residential permit and residential certificate (Xerox copy)
3. Passport photo page and visa page (Xerox copy)
4. Residential permit and residential certificate spouse, child (Xerox copy)
5. Passport photo page and visa page, spouse, child (Xerox copy
6. Letter address to FRRO extension on company letter head (Original)
7. Letter address to FRRO Taxes on company letter head (Original)
8. Income tax return for the previous year (Xerox copy)
9. TDS remittance bank payment challan copy (Xerox Copy
10. Copy of terms and condition of employment (Xerox copy)
11. Financial guarantee company letter head with address seal (Original)
12. Proof of Indian, person giving financial guarantee (Xerox copy)
on behalf of company passport copy, pan card, election id any one
13. six Photo each
14. Address proof house agreement, telephone bill etc. (Xerox copy)
15. Company Profile or Broucher of Company (Xerox copy)
Xerox copy bedeutet natürlich einfach nur Kopie, muss nicht von einem Xerox-Gerät stammen ;-)

Unser Agent hat sich morgens um 6 Uhr angestellt, um eine Nummer zu ziehen (wie in Deutschland bei der Zulassungsstelle), wir sollen um 9 Uhr da sein, um dann selber reinzugehen. alles lesen…

07 Aug. 2010 Martina Mich laust der Affe!

Zum Glück laust er sich nur selbst, aber dafür könnte er sich wirklich einen anderen Platz aussuchen als unseren Balkon. Von mir lässt er sich nicht verscheuchen, ich habe dummerweise auch sämtliche Schrubber draußen gelagert. Wassereimer (ohne Wasser, durchs Fenster angedroht) ignoriert er auch und fletscht nur die Zähne – oder lacht der etwa? Als es an der Tür klingelt, weil ich die Hausverwaltung um Hilfe gebeten habe, ist er natürlich plötzlich verschwunden. Die Viecher sind halt doch schlau. Der Elektriker (mit einem langen Stock bewaffnet) sieht ihn dann zwei Stockwerke unter uns auf Nachbars Balkon sitzen. Er jagt den Affen weiter… Auf dem Wohnzimmerbalkon ist die neulich schon gerupfte Palme nochmal um ein Blatt ärmer geworden. Wahrscheinlich sind die Stiele praktisch, um sich den Rücken zu kratzen!

Nachmittags mal wieder eine der schöneren Seiten des Monsun: ein riesiger Regenbogen, zeitweise sogar doppelt.