Marcus hat frei, in Korea wird gewählt und da das Wetter schön und auch überraschend warm ist, hält sich alles draußen auf. Wir erforschen also endlich mal die Gegend südlich unserer Wohnung zu Fuß. Da soll es auch eine Straße mit diversen Restaurants geben, wo man gut Koreanisch isst (sagen Marcus‘ Kollegen). Auf dem Weg dorthin kommen wir durch „unseren" Stadtpark, wo Marcus öfter mal nach dem Mittagessen eine Runde mit den Kollegen dreht. Heute ist natürlich alles voller Familien mit Kindern: Drachen steigen lassen, Fahrrad/Rollschuh/Roller fahren, Ballspielen und picknicken, selbst hier mitten in der Stadt. Die Restaurants finden wir später auch noch, bisher haben wir aber noch keins ausprobiert…
Tag-Archive for ◊ Allgemeines ◊
Als erstes gab es ein Auto, einen Firmenwagen. Nicht so spektakulär, aber nagelneu und weiß (lästig zum Putzen, aber nicht so heiß im Sommer). Ein Hyundai (sprich: „Yunndä“) Avente, Automatik, Benziner, das übliche hier.
Fast noch wichtiger war die „Alien Registration Card“, eine koreanische ID-card für Ausländer. Ohne die kann man hier nämlich kein Bankkonto eröffnen, ohne Konto kann man keinen Telefonvertrag abschließen und ohne Handy sind wir seit Indien quasi nicht mehr lebensfähig. „Alien“? In Indien waren wir immerhin „Foreigners“! Egal, seit Ende Februar haben wir das Ding in der Tasche und können uns endlich um alles andere kümmern. Bankkonto und Handy haben wir jetzt schon!
Und schließlich haben wir endlich eine Wohnung gefunden. Ein Apartment, im 37. Stock und 3 Minuten zu Fuß zu Marcus‘ Büro! Alle anderen Möglichkeiten waren eine Dreiviertelstunde zu fahren, und auf diesen Strecken ist oft viel Stau. Nun wohnen wir lieber etwas außerhalb in Anyang, einer „kleineren“ Stadt (600.000 Einwohner) südlich von Seoul. Sie ist mit der Metro und mit dem Zug an Seoul angebunden und bis zum nächsten Seouler „Ausgehviertel“ dauert es eine knappe halbe Stunde. Hier wohnen wir jetzt gegenüber dem Rathaus und mitten in der Fußgängerzone, zur Autobahn sind es 10 Minuten und selbst zum großen „E-Mart“ (Koreas Antwort auf den US-WalMart) kann ich zu Fuß gehen. Super!
Nächstes Wochenende ziehen wir ein, danach gibts dann auch Bilder von innen. Die Wohnung war bei unserer Besichtigung noch bewohnt, deshalb haben wir nicht fotografiert.
Zum ersten Mal seit unserem Indien-Aufenthalt waren wir über Weihnachten in Deutschland. Wir hatten wahnsinniges Glück, gerade noch zu Beginn des großen Schneechaos in Frankfurt zu landen (mit nur einer Warteschleife zum Landebahnzustands-Check am Boden, aber die Schneeberge neben den Rollwegen waren schon beeindruckend hoch). Sogar unsere 4 Gepäckstücke hatten es geschafft und am Mietwagenschalter waren wir die einzigen – alle anderen standen vermutlich in den unendlichen Schlangen an der Gepäckermittlung oder am Bahnhof…
Der Schnee auf der Straßen hätte an Heiligabend nach unserem Geschmack etwas weniger sein dürfen, aber schließlich gibt es weiße Märchenweihnachten nicht ganz ohne Schnee! Wir hatten traumhaftes Wetter – sonnig und kalt, aber trocken. In der Schweiz lag dann nicht sehr viel Schnee (der war wohl in Norddeutschland runtergekommen), aber zum Skifahren hat es uns doch gut gereicht.
Unsere Stationen: Ladenburg, Landau, Brackenheim, Augsburg, Olching, Katzbruimühle, Kloster Irsee, Chur/CH, Flims/CH, Brackenheim.
Wir waren mit dem Frauenclub schick indisch lunchen, endlich mal wieder eine Gelegenheit für einen Sari! Diesen hier hatte ich schon mindestens ein Jahr im Schrank liegen. Das Gewickel hat dementsprechend eine Dreiviertelstunde gedauert… und am Schluss musste mir eine indische Freundin dann doch noch das lange Ende vernünftig feststecken. Zum Glück gab es eine sehr saubere und vor allem geräumige Damentoilette.
Marcus ist mal eben kurz in Delhi und so hat Tina mal wieder den ganzen Tag das Auto zur freien Verfügung. Keine Veranstaltung in Sicht, Kühlschrank und Vorratsschrank sind voll. Also ENDLICH auf zum Gitarrenkauf!
Ein paar gute Tipps von einer Freundin (semi-professionelle Musikerin und Chorleiterin des OWC-Chors, leider nicht mehr in Bangalore) und ein paar Adressen aus dem OWC-Einkaufsführer später klappere ich zwei Läden in der Innenstadt ab, den dritten finde ich leider nicht. Dann – Marktübersicht ist alles – noch nach Koramangala weit im Süden der Stadt. Da war ich schon lange nicht mehr shoppen. Mit Hilfe diverser Rikschafahrer und Verkäufer finden wir auch tatsächlich die beiden Musikläden. Der eine ist leider geschlossen, steht auch nix dran wie lange oder warum. Der andere ist zwar groß und fancy, aber der Gitarrenverkäufer überzeugt mich läbgst nicht so sehr wie der im ersten Laden.
Unentschlossen, jetzt ist erstmal Zeit zum Mittagessen (mit leerem Magen Kaufentscheidungen zu treffen mag ich gar nicht) in der nahegelegenen Mall. In der dortigen Buchhandlung finde ich zufällig eine Gitarren-Anthologie. Takemine, Höfner und Yamaha kommen alle darin vor, die spanischen und chinesischen Marke des zweiten Ladens nicht. Da ich auch später zum Service eher nicht bis nach Koramangala fahren will, geht’s wieder zurück in die Innenstadt. Eine klassische Yamaha-Gitarre, eine gepolsterte Hülle mit Rucksack-Trägern, für 100Rs eine Stimmharmonika, das ganze minus 200 Rabatt, plus tax und 3 Plektrons geschenkt. Leider haben sie keine brauchbaren Noten, aber da fällt mir schon was ein. Eine Freundin hat mir auch ihr Unterrichtsmaterial kopiert.
Kurz was essen, Mails gucken und dann mal nach Gitarre-kompatiblen Noten suchen. In den Chornoten vom OWC-Chor ist eins, das wir nur mal ganz kurz in einer kleinen Gruppe geprobt hatten, aber es ist sehr schön und – es hat Akkorde drüber! Zumindest die Stufen in der Tonleiter, also I – IV – V – VIm und so weiter. Ein bisschen kramen in den Tiefen des Hirns, und schon ist klar: A-Dur, und die Griffe sind A – D – E – fis. Jetzt fehlen mir nur noch zwei Leute für die dritte und vierte Stimme!

Neue Kommentare