05 Juni 2013 Martina Schon wieder umziehen…!

Tja. Geplant war das nicht… Marcus‘ Arbeitsplatz ist Anfang Juni umgezogen: Vom Außenbüro in der Nähe von Seoul in die Firmenzentrale, 100km entfernt. Das ist zum Pendeln echt zu weit, jeden Tag 3-4 Stunden im Auto. Also haben wir halt mal wieder Wohnungen angeschaut, und Martinas „intermediate“ Koreanischkenntnisse finden endlich Anwendung im Alltag: beim Dolmetschen mit der Maklerin… 어려워요 (schwierig) !!!

Unsere neue Bleibe liegt am nördlichen Stadtrand von Wonju, ein geräumiges Apartment im vierten Stock in einer der vielen typisch koreanischen Hochhaussiedlungen. Endlich eine große Küche. Die doppelten Fenster halten Lärm und Hitze zum Glück wunderbar ab. Schade nur, dass Fenster putzen in Korea ein einmal jährlicher Luxus ist (von innen geht es nicht, Schiebefenster).

Der Weg nach Seoul ist nun zwar weiter und natürlich auch teurer, aber dafür angenehmer. Statt in der U-Bahn (meistens) zu stehen, gibt es in den viertelstündlich verkehrenden Expressbussen nur reservierte bequeme Sitzplätze. Und mit 5-8 Euro pro Fahrt für ca. 120km in 1,5 Stunden auch bezahlbar. Der größte Teil der  Strecke ist Autobahn und es gibt keine Zwischenhalte. Man kann wirklich gut lesen, emails schreiben (oder weblogs) und Musik hören. Vor der Fahrt stellt sich manchmal der Fahrer vorne hin, sagt seinen Namen, dass er uns jetzt nach Wonju kutschieren wird, und verbeugt sich!

Eine tolle Alternative ist der Zug. Wonjus Bahnhof liegt auch nicht weit von unserer Wohnung und die Züge fahren zwar nur etwa einmal pro Stunde, sind dafür aber schneller und naja, fahren halt auf Schienen. Es wackelt nicht, keine Brems- oder Überholmanöver, und die alle Sitzplätze sind besser als DB erste Klasse. Fahrkarten reserviert man im Internet… aber dazu schreibe ich mal einen extra Artikel!

18 Mai 2013 Martina Auf dem Boden schlafen

Bei einem spontanen Ausflug zu einem Bergtempel haben wir (mangels Zimmer mit Bett) endlich zum ersten Mal auf dem Fußboden schlafend übernachtet. Das hört sich schlimmer an, als es ist! Statt Bett oder Matratze wird eine Art dicke Decke auf dem gemütlich beheizten Boden ausgelegt. Da so ein Zimmer normalerweise für bis zu vier Personen gedacht ist, haben wir einfach alle verfügbaren Decken und dazu noch die Bettdecken übereinander gelegt. Das war sogar bequemer als manche koreanische Hotelbetten. Leider kann man in solchen „Ondol“-Zimmern (Ondol ist die koreanische Bezeichnung für diese Fußbodenheizung) oft im Zimmer die Heizung nicht regeln, nicht mal komplett ausschalten. Und dann ist es meistens sehr, sehr warm…

17 Mai 2013 Martina „Ich geh mit meiner Laterne…“

„… und meine Laterne mit mir. Da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir.“ Lang ist es her!

Am Geburtstag des Buddhas Gautham sind wir ganz zufällig bei einer völlig ungeplanten Tempelbesichtigung mitten im Laternenumzug gelandet, der die Feierlichkeiten abschließt. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit trafen sich im Beopjusa-Tempel am Songnisan-Berg (법주사, 속리산) Mönche, Würdenträger und fromme Bürger. Begleitet von lauter traditioneller Musik und Mantras aus dem Lautsprecher trugen hier stationierte Soldaten die koreanische Flagge vorneweg. Dahinter schoben Polizisten eine große pagodenförmige Laterne und mehrere in Trommelform. Dann folgten die Mönche und Nonnen und schließlich das gemeine Volk, alle mit den traditionellen ballonförmigen Laternen.

Während wir fasziniert neben und vor dem Zug herliefen und fotografierten, kam plötzlich eine Gruppe kichernder Teenager auf uns zu. Die Mädels murmelten irgendwas auf Englisch und drückten schließlich Marcus ihre Laterne in die Hand. Offensichtlich sehr erleichtert, der peinlichen Pflicht entkommen zu sein, hatten sie doch deutlich ein schlechtes Gewissen. Egal, eine geschenkte Laterne trägt man mit Würde und so reihte ich mich hinten in den Zug ein.

Wir fanden dann ein gutes Restaurant, wo wir im Freien sitzen und schließlich den Laternenumzug wieder vorbeiziehen sehen konnten. Das eigentliche Fest war leider vorbei, nur die unvermeidliche südamerikanische Musiktruppe panflötete noch eine Weile, während ihre Frauen nebenan Ethno-Ramsch verkauften. Vogelflöten (Okarinas) waren offensichtlich ein Verkaufsschlager!

Später fanden wir heraus, dass die bronzene vergoldete Buddhastatue in diesem die größte der Welt sein soll. Marcus hatte aber doch kürzlich in Japan schon die größte Buddhastatue der Welt besichtigt…? Naja jedenfalls waren beide beeindruckend.

02 Mai 2013 Martina Hantaek (Botanischer Garten)

Der internationale Frauenclub bietet eine Bustour zum Botanischen Garten „Hantaek“ an. Der liegt ziemlich genau östlich von Anyang, so fährt Martina direkt mit dem Auto dorthin und trifft die anderen am Parkplatz. Es ist einer der größten botanischen Gärten Südkoreas und wunderschön an einem Hang angelegt, mit vielen schattigen Wegen und immer wieder neuen Aussichten. Es gibt auch einige Gewächshäuser für exotischere Pflanzen, nach ihrer geographischen Herkunft.

Im Frühling ist es hier natürlich besonders schön.

Zusätzlich gibt es einen großen Wassergarten. Diesen sollte man allerdings eher im Juli/August zur Lotusblüte besuchen.


01 Mai 2013 Martina Ansan Air Show 2013

Eine Flugschau nur eine Stunde Autofahrt von unserem Wohnort, das war doch mal ein gutes Feiertagsprogramm. Allerdings sind wir dann doch lieber mit U-Bahn und Taxi hingefahren. Die koreanische Luftwaffe hat mit den „Black Eagles“ eine eigene Jet-Kunstflugstaffel und Breitling hatte sein Jet-Kunstflugteam gerade auf Asientournee. Auch die langsameren Fluggeräte waren sehenswert, vor allem die (außen auf dem Flugzeug herumturnenden) Wingwalkertruppe „Catwalk“.

Die extrem lauten, aber auch entsprechend spektakulären Jetstaffeln

Tolle Effekte am Himmel

Die langsameren Flugzeuge

U2, eine Rarität am Himmel

Das Rahmenprogramm

Kurioses in der begleitenden Ausstellung

Und ein bisschen Schleichwerbung :-)