06 Okt. 2010 Martina Tag der Deutschen Einheit

20 Jahre Wiedervereinigung, das wurde sogar hier in Bangalore gefeiert. Das deutsche Konsulat hatte zum „Nachfeiern“ eingeladen. Neben der deutschen Community waren alle möglichen Handelspartner und Regierungsvertreter dabei. Außerdem Vertreter der anderen Handelskammern, wie zum Beispiel der indo-italian chamber of commerce. Viele alte Freunde und Bekannte, und einige neue (die man bisher nur vom Gesicht her kannte).
Sogar deutsches Essen gab es (Schweinebraten, Frankfurter Würstchen, Kartoffelsalat)!

25 Sep. 2010 Martina Sandalwood nebenan?

Ich bin ganz schön überrascht, als ich gegen 4 Uhr nachmittags aus dem Fenster schaue: eines der verlassenen Nachbargrundstücke ist plötzlich voller Leute und auf den ersten Blick denke ich, die haben da Sonnenkollektoren aufgestellt. Hä? In Wirklichkeit hat sich da ein Film- oder Fernsehteam versammelt und hantiert mit riesigen Reflektoren. Die Darsteller stehen auf der Mauer mit dem Rücken zu unserem Hochhaus. Ich kann gerade noch den Fotoapparat holen, höre zumindest einmal jemanden „action!“ sagen, dann laufen Menschen mit großen Regenschirmen (gegen die ziemlich heiße Sonne) hin und her, es sieht nach Begutachtung des gefilmten Materials aus, und dann ist der Spuk schon wieder vorbei. Das Material wird abtransportiert, die Meute begibt sich zur asphaltierten Straße zu einer ganzen Flotte silberner Maruti-Suzukis und das Grundstück liegt wieder verlassen da wie zuvor…

„Sandalwood“ wird die Filmindustrie in Karnataka genannt – nachdem Bollywood (Bombay, Hindi-Filme) und Kollywood (Chennai-Kodambakkam, in tamilischer Sprache) schon besetzt waren, bezieht sich dieser Spitzname auf Sandelholz (Sandalwood), für das insbesondere die Gegend um Mysore berühmt ist (die ca. 200km entfernte frühere Hauptstadt des Bundesstaats Karnataka).
Es gibt dann auch noch Tollywood, was sowohl für Telugu-sprachige Filme aus Andhra Pradesh stehen kann, als auch für die Filmindustrie im westbengalischen Kolkata-Tollygunge.

15 Sep. 2010 Martina Nrityagram Dance Village

Unser OWC-Frauenclub veranstaltet nicht nur Mittagessen, sondern auch sehr interessante Ausflüge. Diesmal ging es  in eine berühmte und einzigartige Tanzschule für „Odissi“-Tanz, ungefähr anderthalb Stunden von unserem Haus ins und durch’s Grüne! Schon die Fahrt war eine Erholung für Auge und Ohren. Außerdem ist 99% der Straße frisch asphaltiert und mit der früheren „potholed dirt road“ (Schlaglochpiste mit allenfalls Asphaltresten) nicht mehr zu vergleichen.
Direkt nebenan gibt es ein kleines Luxushotel (Taj Kuteeram), lauter ganz flache niedrige Häuser aus Naturstein und idyllische Ruhe – mitten in Indien! Sie haben nur 9 Zimmer (incl oder excl Suiten), ganz rustikal, aber großzügig und mit A/C (abschaltbar). Definitiv ein Platz für einen ruhigen Tag oder gar ein Wochenende.

 

Mehr Infos auf: www.nrityagram.org und

http://www.indiaoutsidemywindow.com/2008/05/living-for-dance.html

11 Sep. 2010 Martina Festival-Marathon

Die Christen feiern hier am 8. September Marienfest und in der großen Marienkathedrale in der Stadt werden 24 Stunden lang pausenlos Gottesdienste abgehalten, jede Stunde in einer anderen Sprache.

Für den 10. September stand eigentlich das Ende des muslimischen Ramadan im Kalender, also großen Fastenbrechen und Familienfeiern. Allerdings ließ sich der Neumond erst einen Tag später blicken und dann wurde der Feiertag halt auch kurzerhand verlegt.

Am 11. September war gleichzeitig das hinduistische „Ganesha Chaturti“. Bei uns im Haus haben die indischen Nachbarn heute auch was veranstaltet. Allerdings waren die sich nicht ganz einig, ob wir „Ungläubigen“ dazu eingeladen sind oder nicht. Ich war eigentlich von einem Ehepaar ausdrücklich eingeladen worden, mit der Bitte um traditionell indische Kleidung. Marcus dürfe auch im Business-Dress kommen. Einer Nachbarin (Spanierin) wurde jedoch von anderen indischen Nachbarinnen nahegelegt, nicht zu kommen: man würde ja die speziellen Nahrungsmittelriten nicht kennen (nichts aus der Erde essen, also kein Zwieben/Knoblauch/Kartoffeln/Möhren/…) und aus Unwissenheit vielleicht Fehler machen, und das würde dann Unglück bringen.
Wir entschieden uns dann dafür, nicht für Unglück verantwortlich sein zu wollen, und haben uns ferngehalten. Die Musik blieb uns allerdings trotzdem nicht erspart!

Hier eine sehr schöne Übersicht zu den Ganesha-Feierlichkeiten:
http://nancysindiablog.blogspot.com/2010/09/ganesh-festival-life-cycle-of-ganesh.html

09 Sep. 2010 Martina Sari Nummer 4

Wir waren mit dem Frauenclub schick indisch lunchen, endlich mal wieder eine Gelegenheit für einen Sari! Diesen hier hatte ich schon mindestens ein Jahr im Schrank liegen. Das Gewickel hat dementsprechend eine Dreiviertelstunde gedauert… und am Schluss musste mir eine indische Freundin dann doch noch das lange Ende vernünftig feststecken. Zum Glück gab es eine sehr saubere und vor allem geräumige Damentoilette.