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23 Aug. 2015 Martina Frisch gestrichen!

In unserer Wohnanlage wurden kürzlich alle Außenwände gestrichen. Bei 15 Stockwerken müsste ein Kran dafür ziemlich hoch sein, das wäre ja teuer – zumal sich das Ganze bei mehr als 10 Gebäuden über mehrere Wochen hinzog. Also macht man das (fast) wie in Indien: Oben auf dem Dach werden Seile befestigt, an die kommen Metallschäkel als Abseilvorrichtung und an denen wird ein Sitzbrett eingehängt. (In Indien stand dann oben einer, der das Seil immer ein Stückchen nachließ.) Für die großen Flächen wurden Sprühvorrichtungen verwendet, Farbeimer passen auch dran. Heute wurden abschließend an den Seitenwänden die Gebäudenummern angebracht… Seht selbst!

11 Aug. 2015 Martina Multikulti-Zugausflug

Tina war ein bisschen im Fernsehen :-)
Die koreanische Bahn hatte dem Multikulturellen Chor einen Ausflug in die Landeshauptstadt Chuncheon gesponsort. Zuerst gab es natürlich Kulturprogramm, ein Museum für einen bekannten koreanischen Poeten. Schön angelegt, das Museum hatte zum Glück Klimaanlage. Anschließend ging’s aufs „Railbike“ (4-sitzige Fahrraddraisinen auf stillgelegten Bahngleisen). War superlustig, die meiste Zeit ging es bergab und die drei durchquerten Tunnels waren unterschiedlich beleuchtet und beschallt. Danach nochmal Kultur: Denkmal und Park für – hab ich vergessen :-(

Schließlich bekamen wir Mittagessen in einem Seniorendorf, frisches Gemüse mit Reis, alles aus eigenem Anbau. Besonders erfrischend war die „all you can eat“ Wassermelone zum Nachtisch! Schließlich stand noch Feldarbeit („experience“) an: Maisernte, jede durfte soviel pflücken, wie in die dafür extra von den Dorffrauen liebevoll genähte Falt-Einkaufstasche passte. Unser Maiskonsum hält sich in Grenzen, weshalb ich im Schatten sitzend versuchte, nicht zu kollabieren. Der Maisacker lag nämlich eine Viertelstunde Fußmarsch vom Dorf weg, und bei über 35 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit war das echt grenzwertig. Meinen letzten halben Liter Wasser hatte ich mit zwei tapferen, aber sichtlich entkräfteten Vierjährigen geteilt.

Zuletzt ging es ins Zeichentrickmuseum. Scheint ganz nett zu sein, vor allem für die Kids, ich war allerdings nur noch zum Trinken eines Eiskaffees in der Cafeteria zu gebrauchen!

Fazit: hat Spaß gemacht, auch wenn es irre heiß war.

Das Fernsehteam hatte offensichtlich nach dem Railbiken schon genug Material im Kasten, um sich unauffällig aus dem Staub zu machen. Der Beitrag musste ja auch noch für die Abendausgabe der Lokalnachrichten geschnitten werden…

Kurznachrichten Zugausflug

09 Aug. 2015 Martina Koreanisches Tomatenfestival

Nur eine halbe Stunde entfernt fand dieses Wochenende ein dreitägiges Tomatenfest statt. Verkauft wurden natürlich Tomaten in allen Größen und Farben, daneben Kartoffeln, Mais und getrocknete Beeren und Wurzeln. Dazu kam wie auf den meisten Festen der übliche buntgemischte Krämermarkt, ähnlich wie auf deutschen Jahrmärkten. Da es eigentlich kein traditionelles koreanisches Tomatengericht gibt, wurden zum Mittagessen u.a. Spaghetti mit Tomatensoße, Pizza und Schnitzel mit Soße (mit Spuren von Tomaten?) angeboten.

Im Sommer bieten viele koreanische Festivals ein Wasserbecken oder ein abgegrenztes Flusslaufstück, in dem man gegen Gebühr mit der Hand oder kleinen Netzen Fische fangen kann. Sehr erfrischend, die Fischausbeute ist für viele offenbar zweitrangig. Aber natürlich kann man Fisch auch einfach im Zeltrestaurant bestellen.


Wer keine Fische fangen wollte, konnte in ein Wasserbecken steigen, dessen Wasseroberfläche von Tomaten bedeckt ist. Wer den kleinen Silberring in einer der Tomaten findet, gewinnt – z.B. einen Gutschein oder vielleicht auch einen Zentner Tomaten. In einigen Tomaten steckten immerhin Trostpreiskärtchen!

Wir haben natürlich noch eingekauft (eine Kühltasche hatten wir vorausschauend mitgebracht) und eine Woche lang Tomaten in allen denkbaren Zubereitungsvarianten genossen!

05 Juli 2015 Martina Lotusblüten

Heute waren wir Lotusblüten fotografieren. Seit kurzem sind wir nämlich Mitglied in einem Fotografenverein hier am Ort. Zu den Kursen geht nur Martina (und auch die versteht bloß die Hälfte), aber zu den Fotoausflügen fahren wir manchmal zusammen, wenn sie am Wochenende oder abends stattfinden.

Zu diesem Lotusfeld sind wir allerdings am nächsten Tag allein gefahren, nachdem wir am Samstag einfach nicht um 4:30 morgens aus dem Bett gekommen sind. Zum Fotografieren ist der frühe Morgan natürlich besser und im Sommer ist es hier gegen 10 Uhr auch schon richtig heiß, aber eine gute Stunde haben wir durchgehalten.

Lotosblüten kennt man ja eher vereinzelt auf einem Teich in asiatischen Gärten. Hier handelt es sich jedoch um ein Lotusfeld für die Anbau der Samen, die in Korea unter anderem (wie Maiskörner-Popcorn) als Knabberei zubereitet werden. Das Wasser darunter kann man nur am Rand sehen. Wenn man auf den kleinen Pfaden durchläuft, hört man überall die kleinen Frösche ins Wasser platschen!

22 März 2015 Martina IKEA – jetzt auch in Korea

Heute war IKEA-Tag… nee, hingefahren (2h von uns, etwas südlich von Seoul) war Martina schon vor einiger Zeit unter der Woche. Am Wochenende kann man sich das auch hier nicht antun! Aber heute blieben wir wegen „Yellow Dust“ (hohe Feinstaubbelastung durch Sand aus chinesischen Wüsten, unterwegs verunreinigt mit diversen Chemikalien und sonstigem Schmutz) trotz schönem Wetter zuhause und haben die kleine Glasvitrine und den neuen Bürostuhl aufgebaut. Zur Belohnung gab es dann zum Abendessen die tiefgekühlt mitgebrachten „Köttbullar“ mit original schwedischer Päckchensoße und Preiselbeermarmelade (alles ebenfalls von IKEA). Als Beilage hatten wir nicht ganz so originale Süßkartoffeln. (Note to self: nächstes Mal rechtzeitig normale Kartoffeln besorgen. Süßkartoffeln sind einfach zu – süß!)

IKEA gibt es in Korea erst seit Ende 2014 und es ist der neueste Schrei für Familienausflüge. Gekauft wird eher weniger – aber fleißig probegesessen und –gelegen. Eine bestimmte Musterwohnung war besonders populär, im kleinen Schlafzimmer wurden mehr als 10 Personen gesichtet. Erst später fand ich heraus, warum: bei IKEA in Seoul wurde schon eine Szene für eine der beliebten koreanischen Soaps („Dramas“) gedreht!!! Vermutlich genau in dieser Musterwohnung. Da führt dann kein Weg daran vorbei, von sich selbst auch ein Foto an diesem schicksalhaften Ort zu bekommen (Selfie oder eher – da Koreanerinnen eigentlich nie allein unterwegs sind – von der besten Freundin fotografiert).

Die ersten Monate nach der Eröffnung führten zu einem ziemlichen Verkehrschaos im Industriegebiet direkt neben einem wichtigen Schnellzugbahnhof. Schon vor IKEA gab es dort wochenends üblen Stau vor dem ebenfalls beliebten Costco (wie METRO in Deutschland) und man hatte wohl schlicht zu wenig Parkplätze geplant. Nach Schließungsdrohungen durch die Behörden wurde schleunigst ein großer Ausweichparkplatz auf einer Brachfläche angelegt und die kostenlose Parkdauer auf 3h und einen Mindesteinkauf von umgerechnet ca. 15 Euro begrenzt. (Das gilt aber zum Glück nur am Wochenende – den Mindesteinkauf hatte ich natürlich trotzdem deutlich überschritten …)