Lonavla ist 50km von Pune entfernt (an der Autobahn Richtung Mumbai). Wir verlassen wir uns auf den Taxifahrer, den uns die indischen Kollegen organisiert haben. Zuerst fährt er uns zu einem Stausee, dem Bhushi-Staudamm. Nach den Menschenmassen zu urteilen offensichtlich die größte Attraktion der Gegend. Stinkende Wasserlachen und Müllhaufen überall verderben hier niemandem den Spaß oder gar den Appetit! Es gibt sogar zwei Fahrgestelle für Kinder, in denen aber (oh Überraschung) niemand drinsitzt…
Danach gehts zu einem Aussichtspunkt, laut „Lonely Planet“-Reiseführer Troppo Point genannt. Man sieht echt weit und vor allem tief, in ein mehrere hundert Meter tiefer gelegenes Flusstal. Hat schon ein bisschen was von Grand Canyon. Nur viel, viel grüner! Auch hier eine muntere Schar von Ausflüglern, jede Menge Essen- und Getränkestände, und Berge von Müll.
Danach sehen wir dasselbe Flusstal nochmal von Lonavla City aus. In einem kleinen Stadtpark entrichten wir zunächst die Touristensteuer (wir dachten, es sei der Eintritt zum Park, in den wären wir aber auch so reingekommen) und treffen dann „endlich mal wieder“ eine Herde Affen. Klar, wo es Picknick für alle gibt… Von hier aus sieht man auch einen Wasserfall am gegenüberliegenden Hang.
Anschließend fahren wir zur Karla-Höhle. Direkt vor der buddhistischen Felsenhöhle wurde ein hinduistischer Tempel errichtet, und der wird an diesem Sonntag von Heerscharen von Pilgern besucht. Zwei junge Männer rutschen die Treppen sogar auf Knien hoch, unterstützt von zahlreichen Freunden. Uns reicht der Aufstieg schon zu Fuß, es ist jetzt plötzlich richtig heiß, weil die Sonne rausgekommen ist. Und wir müssen ziemlichen Abstand von den herunterkommenden Besuchern halten, weil viele davon voll sind mit rotem Farbpuder!
In der Höhle machen sich Teenager einen Spaß daraus, Münzen auf die Kuppel zu werfen. Was oben bleibt, bringt vermutlich Glück?
Nach dem obligatorischen Chikki-Einkauf (die regionale Spezialität: ziemlich harte Süßigkeiten aus geschmolzener Zucker-Butter-Mischung mit unterschiedlichen Zutaten wie Cashewnüssen, Sesam, Trockenfrüchten, Erdnüssen etc.) geht’s frühzeitig zurück nach Pune. Natürlich sind wir viel zu früh am Flughafen, aber besser, als wegen eines Staus den Flug zu verpassen… Etwas mehr als eine Stunde verbringen wir schließlich schlafend und lesend am Gate. Gegen 20 Uhr landen wir in Bangalore, war ein schönes Wochenende!
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Wochenendtrip nach Pune (Poonah): Marcus muss dort am Samstag zu einem Kunden, Tina wird den Tag mit Power-Sightseeing verbringen. Mal wieder morgens um halb vier aufstehen… Am Flughafen wird es beinahe noch knapp, weil sich offensichtlich halb Bangalore zum Wochenendausflug aufgemacht hat. Hier ist morgen Vatertag, vielleicht deshalb. In Pune angekommen, kommen unsere Koffer recht schnell und sogar beide bestellten Taxis sind da. Die arbeitende Bevölkerung macht sich gleich auf in Richtung Kunde (dort in der Nähe werden sie bei einem guten indischen Kaffee warten, bis es Zeit ist) und Tina nimmt den Hotelshuttle.
Ankunft Hotel 7:45, sofortiges Einchecken (wundervoll)! Kurz frischmachen.
Zweites Frühstück in der Lounge im 5. Stock, bis das Taxi da ist. Letzte Sightseeing-Tipps von Marcus‘ Kollegen, der in Pune aufgewachsen ist.
Zum Beispiel der Parvati-Tempel. Ziemlich viele Stufen. Zum Glück ist es erst 10 Uhr morgens und die Sonne versteckt sich immer wieder, aber trotzdem eine sehr schweißtreibende Angelegenheit. Oben hat man eine tolle Aussicht, man kann sogar auf einer Mauer oben außenrum laufen (und dort heimlich ein paar Bilder machen, was in Tempeln sonst nicht so gern gesehen ist). Leider sind die Beschriftungen überwiegend auf Marathi. Immerhin ein englisches Schild klärt über den Bauzeitpunkt auf und dass in jeder der vier Ecken eine Götterstatue steht, davon eine die namensgebende Parvati.
Anschließend fahre ich zum 24km entfernten Sinhagad Fort. Aus der Ferne sieht das Wetter dort ziemlich garstig aus: tiefhängende dunkle Wolken; ich frage mich schon, ob ich das ganze nicht sein lassen soll. Als ich den Fahrer vorsichtig auf das zweifelhafte Wetter anspreche, lässt er sich nicht weiter beeindrucken und meint, es würde nicht regnen. Zum Glück! Oben ist es nämlich sehr schön, viel Natur, supergrün alles. Zwar jede Menge Touris/Wochenendausflügler, aber fast nur Inder. alles lesen…
Beim Einkaufen, im Restaurant oder auf der Straße begegnen uns die skurrilsten Motive. Oft haben wir leider keinen Fotoapparat griffbereit (obwohl IMMER einer in Tinas Handtasche dabei ist). Manche Sachen möchte man auch nicht fotografieren – zu voyeuristisch. Die hier haben wir eingefangen!
Mitten in der Nacht wachen wir beide von seltsamen Geräuschen auf. Es klingt, als wäre jemand in der Wohnung! Hund, Katze, Maus kommen eher nicht in Frage. Eher Ratte (unwahrscheinlich im 6. Stock) oder Schlange (würden wir bestimmt nicht hören, auch unwahrscheinlich in der Höhe) oder Affe (wäre nicht das erste Mal hier im Haus)? Beim zweiten Hinhören scheinen die Geräusche eher vom Balkon zu kommen. Aber da ist doch nichts, mit dem man Geräusche machen könnte?
Marcus schaut nach und lacht sich kaputt: Von irgendwoher sind ein paar zusammengefaltetete Zeitungen auf den Balkon gefallen (es stürmt ziemlich) und die werden vom Wind immer mal wieder gegen die Balkontür geschleudert. Unglaublich, dass sich das anhören kann, als würde ein Tier irgendwelchen Unfug machen. Leider waren wir zu müde und überrascht für Beweisfotos. Irgendwie sind wir dann auch wieder eingeschlafen.
Wieder einmal bietet jemand seinen gebrauchten Ambassador zum Kauf an, und wieder einmal schaue ich ihn mir an. Die Farbe lässt nichts gutes ahnen – „Raspberry“?? Himbeeren sind rot… Ambassadors normalerweise weiß, allenfalls noch schwarz. Klassische Taxi- und Regierungsfahrzeugfarben halt. Dieser hier ist tatsächlich bonbonfarben! Die Kiste durch das Tiefgaragenlabyrinth zu navigieren überlasse ich unserem Fahrer. Der ächzt und stöhnt beim Lenken dermaßen, dass ich schon Bedenken bekomme. Keine Servolenkung, ist schon klar, aber die Kiste muss sich wirklich wie ein Panzer fahren. Das war ja eigentlich der Grund, warum ich mich für das Modell interessiere: die Zelle gilt als sicherer als jeder Volvo. Und wo nicht viel Technik drin ist, kann auch nicht viel kaputtgehen. Sogar die Klimaanlage funktioniert, wenn auch mit ziemlichem Getöse. Ich habe dann aber schon keine Lust mehr, selber probezufahren – der Wendekreis ist ebenfalls panzerartig! Nix für mich, ich sollte mit dem Auto schon auch mal selbst einparken können.

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