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03 Juli 2010 Martina Noch ein Fußball-Samstag

Ein Kollege von Marcus ist für zwei Wochen in Bangalore und damit er nicht im Hotel allein versauert, übernachtet er bei uns und wir besichtigen mal wieder die bangalorischen Sehenswürdigkeiten. Russel Market, Commercial Street (inclusive Schuhe und ein paar Mitbringsel kaufen) und Bangalore Palace…

Nachmittags gehen wir auf die Suche nach Diesel-Enfields. Marcus‘ Kollege möchte unbedingt eine haben und nach Deutschland exportieren. Wir klappern mit Hilfe unseres Fahrers alle Enfield-Läden in der hiesigen Motorradmeile ab. Leider keine brauchbare Diesel-Maschine dabei.
Dann kurz heim, umziehen und wieder los zum Weltmeisterschafts-Fußballspiel Deutschland gegen Argentinien in der Handelskammer (siehe 27.06.2010). Die Stimmung ist diesmal natürlich noch viel besser, nach dem ersten schnellen Tor. Sponsoren gab es diesmal keine, aber für wenig Geld gibt es wieder deutsche Spezialitäten, und Bier sogar vom Fass. Zapfen braucht allerdings deutsche Unterstützung, zum Glück hat Marcus das ja drauf. Ein tolles Fußballfest! Leider eignen sich die kleinen Papierfähnchen nicht wirklich für einen Autocorso, und die Zuschauer verstreuen sich auch zu schnell in alle Richtungen. Aber wir jubeln quasi die ganze Heimfahrt lang. Wer’s verpasst hat:
http://www.fifa.com/worldcup/matches/round=249718/match=300061505/index.html

01 Juli 2010 Martina Ein Zoo in Indien

Bangalore hat sogar einen Zoo. Der liegt leider fast zwei Stunden Fahrt von unserer Wohnung entfernt und deshalb bin ich heute zum ersten Mal dort, zusammen mit einer Freundin und ihrer Tochter. Die Safari im vergitterten Bus probiere ich ein andermal, diesmal schauen wir nur den Zoo und das Schmetterlingshaus an.

Die Bären waren leider wie einige andere Tiere durch Doppelgitter abgesperrt, da hätte man auf den Fotos mehr Gitter als Bär gesehen. Aber eine andere Freundin hat einen sehr interessanten Bericht über die Bären im Banerghatta-Schutzgebiet geschrieben (ganz in der Nähe des Zoos):
http://www.indiaoutsidemywindow.com/2010/07/bears-being-bears.html

27 Juni 2010 Martina „Ihr könnt nach Hause fahr’n…“

… lautet ein beliebter Stadionsong, wenn es für die gegnerische Mannschaft gar nicht gut aussieht. Wir schauen das Weltmeisterschafts-Fußballspiel Deutschland gegen England in der hiesigen Handelskammer (Indo-German Chamber of Commerce). Die Stimmung ist zuerst gespannt-vorfreudig, dann dank des sehr erfreulichen Spielverlaufs immer besser. Menschen unter 6 Jahren schlafen nach dem zweiten Tor schonmal zufrieden ein, alle anderen fiebern mit bis zur letzten Minute. Bei jedem der vier Tore wird wie wild gejubelt und gepfiffen. Die Citibank hat Bier und Essen gesponsort: es gibt Frikadellen und Kartoffelsalat, beides sehr lecker und gar nicht vegetarisch – nur die Würstchen sind etwas seltsam, dafür gibt’s aber auch die guten indischen (vegetarischen) Samosas.

Mehr zum Spiel auf:
http://www.fifa.com/worldcup/matches/round=249717/match=300061501/index.html

23 Juni 2010 Martina Hilfe aus Deutschland

Freunde von uns haben Geld für eine der OWC-unterstützten Charities geschickt, und Martina macht sich auf den Weg, um den Scheck feierlich zu überreichen. Bei der Gelegenheit kann sie die Einrichtung auch endlich mal selbst besichtigen. Sie ist gar nicht weit weg von unserer Wohnung, liegt allerdings ziemlich versteckt in einem Wohngebiet. Nach längerem Suchen und Einkreisen und mit telefonischer Wegbeschreibungsunterstützung finden wir das Haus schließlich doch und werden sehr herzlich empfangen. SUKRUPA ist eine Schule für über 200 unterprivilegierte Kinder (das heißt, ihre Eltern könnten sich den Schulbesuch nicht leisten), die dort auch Mittagessen und ein Angebot an Freizeitaktivitäten bekommen. Ein Teil des Geldes dafür bringt Sukrupa selbst auf, indem sie Kunsthandwerk selbst herstellen und verkaufen. Dafür gibt es Kerzenmacher, Schneider, Kunststicker (+Designer), Papierwarenhersteller usw. Mehr auf www.sukrupa.org
Die Kinder haben in den letzten Wochen gespannt die Fußball-WM verfolgt und alle Zeitungsartikel über die Mannschaften gesammelt, aufgeklebt und aufgehängt. Es gibt sogar Schüler, die spanisch, französisch oder deutsch lernen – in ihrer Freizeit, und unterrichtet von muttersprachlichen Freiwilligen.

22 Juni 2010 Martina Professionell Rikschafahren

Meine Kannada-Kenntnisse zahlen sich langsam aus. Habe heute eine Autorikscha mit einer indischen Freundin geteilt. Sie hatte vor der Abfahrt mit dem Fahrer auf Hindi verhandelt. Beim links abbiegen konnte ich mir nicht verkneifen, die Anweisung auf Kannada zu wiederholen. Er fragte sehr erstaunt (und sehr schnell) irgendwas; auf jeden Fall kam das Wort „lernen“ drin vor (praktischerweise steht das Verb immer zuletzt im Satz) und ich antwortete professionell, dass ich „ein wenig Kannada kann“ und „seit 4 Monaten Kannada lerne“, was er mit einem verständnisvollen Kopfnicken zur Kenntnis nahm. Meine Freundin setzte mich dann ab und wollte zu ihrem Apartment weiterfahren. Da fragte doch der Rikschafahrer MICH nochmal, ob er jetzt weiterfahren soll zu dem zuerst genannten Ziel? MICH, nicht meine indische Freundin, die ja noch drinsitzt! Ha, Sprachkenntnisse sind alles!!!