Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass unser Hochhaus mitten in einem Dorf steht??? Wasserbüffel sind das wahrscheinlich nicht, einfach irgendwelche Rindviecher halt…
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Morgens um 9 war mal wieder Staatsfeiertags-Fahnenappell. Es waren recht viele Bewohner da und natürlich alle Hausangestellten. Wir hatten vorher im Haus gesammelt und jeder vom Personal erhielt ein Kleidergeschenk (die Frauen einen Sari, die Männer Hemd+Hose). Auf diese Weise erfuhren wir wenigstens auch mal die Namen der Angestellten! Es war sogar noch Geld übrig für eine bebilderte englische Taschenbuch-Enzyklopädie für jedes Angestellten-Kind, die haben sie alle an ihre Brust gedrückt wie einen Schatz!
Und eine weitere Neuerung, die Hausangestellten und deren Kinder durften diesmal auch spielen (natürlich in einer extra Runde, nach den Bewohner-Kindern und Bewohnern) und in jeder Gruppe gab es Preise. Die Bewohner-Kinder bekamen allerdings große bunte glitzernde Päckchen und die Angestellten-Kinder Umschläge mit wahrscheinlich nochmal Geld oder Gutscheinen. Naja. Ist halt immer noch Indien.
Mit 6 Kindern hatte Fitnesslehrer Praveen mehrere Tänze einstudiert und das war echt gut und sehr lustig. Ein zweijähriges Nachbarskind hat sich dazugestellt und begeistert alles nachgemacht, so ein süßer Fratz! Wird bestimmt mal ’ne große Tänzerin.
Marcus sitzt mit mehreren indischen Kollegen im Besprechungsraum. Ein Kollege hat aus Deutschland Ritter-Sport-Minis mitgebracht, Geschmacksrichtung Erdbeer-Joghurt. Die eine Hälfte der Anwesenden packt gleich aus und isst genüsslich. Die anderen diskutieren eine Weile und lassen die Täfelchen erstmal zu. Sie fragen Marcus, „doesn’t it contain alcohol?“ Marcus: „no, zero alcohol and purely vegetarian.“ Weiteres Getuschel in Hindi und Kannada zwischen den zweifelnden Kollegen. Schließlich traut sich einer, konkret nachzufragen: „Are you sure there’s no beer in it? See, there’s indicated: Erd-beer-…??“ Marcus legt sich fast unter den Tisch vor Lachen, klärt das Missverständnis auf und endlich knabbern alle glücklich an der Schokolade…
Zum Glück laust er sich nur selbst, aber dafür könnte er sich wirklich einen anderen Platz aussuchen als unseren Balkon. Von mir lässt er sich nicht verscheuchen, ich habe dummerweise auch sämtliche Schrubber draußen gelagert. Wassereimer (ohne Wasser, durchs Fenster angedroht) ignoriert er auch und fletscht nur die Zähne – oder lacht der etwa? Als es an der Tür klingelt, weil ich die Hausverwaltung um Hilfe gebeten habe, ist er natürlich plötzlich verschwunden. Die Viecher sind halt doch schlau. Der Elektriker (mit einem langen Stock bewaffnet) sieht ihn dann zwei Stockwerke unter uns auf Nachbars Balkon sitzen. Er jagt den Affen weiter… Auf dem Wohnzimmerbalkon ist die neulich schon gerupfte Palme nochmal um ein Blatt ärmer geworden. Wahrscheinlich sind die Stiele praktisch, um sich den Rücken zu kratzen!
Nachmittags mal wieder eine der schöneren Seiten des Monsun: ein riesiger Regenbogen, zeitweise sogar doppelt.
In der heutigen Zeitung wird ein Apotheker vorgestellt, der 1% Rabatt gibt, wenn man beim Einkaufen Kannada spricht. Der Grund: einer seiner Angestellten spricht nun mal nur Kannada! Sein Plan, eine Tafel mit Sätzen in Kannada aufzuhängen, als Hilfestellung für weitere Kunden, hinkt allerdings: Kannada lesen ist nochmal viel schwieriger als sprechen… wer es nicht spricht, wird es schon gar nicht lesen können!? Sehr witzig. Leider ist die Apotheke am anderen Ende der Stadt. Dort war ich gestern mal wieder (leider vergessen, die Apotheke aufzusuchen, brauchte zum Glück auch nichts dergleichen) und nach einem Rückweg von 2 Stunden für ungefähr 20km war ich mal wieder für ein halbes Jahr geheilt.
http://timesofindia.indiatimes.com/city/bangalore/Speak-in-Kannada-and-avail-1-discount/articleshow/6263317.cms
Hier auch für alle Fälle noch der Text der Meldung. alles lesen…

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