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13 Apr. 2016 Martina Taiwan, die grüne Insel

In Korea wird am 13. April ein neues Parlament gewählt, und wir nutzen den freien Mittwoch für einen Kurzurlaub jenseits sämtlicher Feiertage! Der Inselstaat Taiwan (offiziell „Republic of China“) liegt nur 2,5 Flugstunden entfernt und gilt als lohnenswertes Urlaubsziel. Die Insel ist relativ klein, vergleichbar etwa mit Baden-Württemberg. Allerdings würde man auch in Baden-Württemberg in nur 5 Tagen nicht alle Hauptsehenswürdigkeiten schaffen – wir beschränken uns daher auf den Nordosten, da soll auch momentan das Wetter am trockensten sein. Vorab mal ein Vorgeschmack auf die kulinarischen Köstlichkeiten der Woche…

8.04.2016 (Freitag)

Als wir nach der Ankunft am Flughafen entsetzt erfahren, dass unser koreanischer internationaler Führerschein in Taiwan nicht anerkannt wird, steht kurz der gesamte Urlaub in Frage. Wir mussten fast alle Hotels fest buchen, Stornogebühr 100%. Ohne Auto können wir die geplante Tour vergessen… zur Taroko-Schlucht kämen wir irgendwie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber danach wollten wir noch gemütlich die Ostküste entlangfahren. Telefonische Verhandlungen mit dem Kundenservice von AVIS Deutschland führen schließlich zu dem Kompromiss, dass sie uns einen Mietwagen mit Fahrer stellen und die Differenz zum Selbstfahrerwagen übernehmen. Auf der Webseite war nämlich nicht ersichtlich, dass bei „Internationaler FS“ der koreanische nicht eingeschlossen ist.

Zum Glück bleibt uns trotzdem noch genug Zeit, um einige Sehenswürdigkeiten wie geplant zu besichtigen. Mit der U-Bahn sind es nur ein paar Stationen zum berühmten Wolkenkratzer „101“ (One-O-One), einem der höchsten Gebäude der Welt. Darin befindet sich auch eine Filiale der Restaurant-Kette „Din Tai Fung“, die für ihre leckeren Teigtaschen bekannt ist. Hier ist grade noch nicht so viel los, also stellen wir uns auch schnell in die Warteschlange, und füllen – wie es hier üblich ist – schonmal den Bestellzettel aus. Keine 10 Minuten später sitzen wir am Tisch und schlemmen köstlich.

Anschließend bringt uns der Aufzug mit unglaublichen 1000 m/min (60 km/h) in den 89. Stock. Die Aussicht ist leider durch Wolken getrübt, aber wenigstens herrscht kein Dauernebel. Andenkenladen und Snackbars dürfen nicht fehlen. Im 88. Stock sieht man den gewaltigen Schwingungsdämpfer, der tatsächlich das Gebäude ruhig hält. Zum Ausgang müssen wir durch eine Jadeausstellung, in der faszinierende Kunstwerke ausgestellt sind –weder unsere Preisklasse noch unser Geschmack.

Mit einem hier sehr günstigen Taxi fahren wir noch zum nahegelegenen Rahoe Street-Nachtmarkt. In der schmalen Straße mit Läden links und rechts stehen auch in der Mitte überall Verkaufsstände, dadurch wird der Besucherstrom glücklicherweise im Einbahnverkehr gelenkt. Hier gibt es alles mögliche zu kaufen und zu essen, Frisöre und Kosmetikerinnen arbeiten im offenen Laden. Störend ist nur der furchtbare Gestank des auch in China überall angebotenen „stinky Tofu“ (fermentierter Tofu).

9.04.2016 (Samstag)

Mit der Metro erreichen wir in kurzer Zeit unser erstes Ziel für heute, die „Chiang Kai Shek Memorial Hall“. Auf dem Weg dorthin kommen wir auch am Nationalmuseum und der Konzerthalle vorbei, beide riesige Bauwerke im Stil buddhistischer Tempel. Die Gedächtnishalle erreichen wir pünktlich zum Wachwechsel der Ehrengarde. Im Gebäude sind auch ein Museum, natürlich Andenkenläden und praktischerweise sogar eine Post untergebracht.

Der rot-weiße Backsteinbau des Präsidentenpalasts ist ein Beispiel für die japanische Kolonialarchitektur.

Mittagessen wollten wir eigentlich in einem berühmten Rindfleisch-Nudelsuppen-Restaurant, aber davor steht eine viel zu lange Warteschlange. Nebenan schmecken die Won-Tons (gefüllte Teigtaschen, hier mit Spinat) auch hervorragend.

Weiter geht es durch einen der ältesten Stadtteile Taipeis. Die niedrigen ehemals schmucken Häuschen sind voller Läden mit Markisen und Schildern, dadurch nicht grade pittoresk. Allerdings faszinierend, was es da alles zu kaufen gibt, viele bei uns unbekannte Medizinprodukte – wir wollen gar nicht so genau wissen, welche Teile welcher Tiere da so rumliegen!

Wir wollen auch mal raus aus der Innenstadt und fahren mit der Metro bis zur Endstation. Die liegt am kurz vor der Mündung schon ziemlich breiten Fluss und hat fast Strandbad-Atmosphäre, mit Kirmesbuden und natürlich wieder jede Menge Streetfood. In den Uferrestaurants sind leider schon alle Plätze belegt, schließlich ist Samstagabend, und nach einem enttäuschenden Abstecher zum „Fisherman’s Wharf“ am Meer fahren wir zurück in die Stadt zum Paulaner Bräuhaus. Leider ebenfalls enttäuschend: kein Weizenbier, das helle Lager ist trinkbar, das dunkle nicht (Zapfanlage schlecht eingestellt oder Fass fast leer, daher Zapfmethode „Pitcher“: Schaum in großen Krug zapfen, abstehen lassen – raus kommt eine untrinkbare schale Brühe). Die Würstchen mit Kartoffelbrei und Sauerkraut sind halbwegs original, die Brezen und die grobe Leberwurst lecker – allerdings pro Portion ein ganzer Baum mit 4 Stück!

10.04.2016 (Sonntag)

Ab heute lassen wir uns also im Mietwagen herumchauffieren. Erste Station ist der Zushih-Tempel in Sansia, südlich von Taipei. Zwischen prachtvollen Holzschnitzereien aus 1000 Jahre altem Zedernholz und aufwendigen Steinmetzarbeiten beten Gläubige und opfern Räucherstäbchen für die Geister der Verstorbenen.

Danach besuchen wir den Chiang Kai Shek-Skulpturenpark in einem malerischen Garten mit Teich. Offenbar wurden die Skulpturen des früheren Staatschefs aus dem ganzen Land eingesammelt und hier für die Nachwelt erhalten.

Leider fängt es an zu regnen, so dass wir weiterfahren zu unserem Hotel in der Taroko-Schlucht, einer Hauptattraktion Taiwans. Dort sehen wir nach dem Abendessen eine einstündige Tanzvorführung der „Ami“, eines Ureinwohner-Volksstamms in dieser Gegend.

11.04.2016 (Montag)

Unsere erste Wanderung heute geht über einen schmalen Waldweg zur Schlucht mit tollen Ausblicken auf den Fluss, der jetzt im Frühjahr nur wenig Wasser führt. Weiter unten ist eine Hängebrücke, die wir aber bei der Ankunft einer Busladung asiatischer Touristen lieber schnell räumen. Eine Hauptattraktion in der Schlucht ist dann das „Schwalbentor“, wo im Frühsommer Schwalben in den Felsnischen brüten. Sehenswert ist die enge Schlucht allemal, wir müssen durch mehrere unbeleuchtete Tunnel und erreichen nach 2,5km den Parkplatz, wo praktischerweise unser Auto schon wartet. Als Letztes hatten wir noch den Shakadang-Trail auf dem Programm. Als wir dort ankommen, tummeln sich da allerdings trotz heftigen Regens Hunderte Schirm-bewaffneter Festlands-Chinesen, und wir flüchten lieber ins nächste Hotel. Der Ort Hualien ist nicht sonderlich sehenswert, aber das Hotel sehr angenehm mit riesigem Zimmer und Bad.

12.04.2016 (Dienstag)

Heute unternehmen wir einen Abstecher an die Ostküste. Zuerst nehmen wir die Straße durch das East Rift Valley, ein breites fruchtbares Tal zwischen dem Zentralgebirge und dem knapp 1000m hohen Küstengebirgszug. Nach dem Besuch eines kleinen Ami-Folkloredorfs, in dem man etwas über das Leben des größten Ureinwohnervolks Taiwans erfährt, geht es durch eine spektakuläre Bergstraße entlang einer Schlucht hinunter zum Meer.

Dort halten wir noch an ein paar markanten Aussichtspunkten. Der Versuch, ein Stück an der Steilküste auf der alten Straße entlangzuwandern, scheitert allerdings leider – die Strecke ist gesperrt und völlig überwuchert.

Die nächste Übernachtung haben wir in der kleinen Stadt Jiaxi gebucht. Sie ist berühmt für ihre heißen Quellen und man könnte sogar kostenlos in der Innenstadt die Füße ins warme mineralhaltige Wasser hängen. Nicht so unsers, aber wir finden eine nette Kneipe im Freien – beinahe Biergartenfeeling!

13.04.2016 (Mittwoch)

Vor dem Rückflug machen wir morgens noch einen Ausflug an die Nordostküste. Die am Wochenende wohl völlig überlaufene Touristenattraktion Jioufen ist wochentags auch nicht grade einsam, aber erträglich. Leider fängt es wieder an zu regnen. Nach einer gemütlichen Teepause mit wunderbarem Ausblick lässt der Regen aber nach, so dass wir noch schöne Fotos vom berühmten „Goldenen Wasserfall“ ganz in der Nähe machen können.

02 Apr. 2016 Martina Kornelkirschenfestival

Es ist Frühling und auch in Korea blühen immer mehr Bäume und Sträucher. Dieses Wochenende findet im „Kornelkirschendorf“ ein – na klar – Kornelkirschenblütenfestival statt. Nur eine Autostunde entfernt und staufrei über eine Bundesstraße erreichbar, halten wir es für eine gute Idee, erst am Samstagnachmittag hinzufahren. Da sind wir leider nicht die Einzigen … haben aber Glück und finden nur wenige hundert Meter vom Eingang einen (legalen) Parkplatz.

Auf dem Fest geht es trotzdem ganz entspannt zu. Die Hauptattraktion sind tatsächlich die gelb blühenden Bäume. An ein paar besonders attraktiven „Foto-spots“ bilden sich kurze Schlangen, aber schöne Blüten gibt es genug für alle.

Die Tage sind noch nicht besonders lang, so sind wir rechzeitig zuhause, um uns noch ein besonders leckeres Abendessen zu kochen: indisches Lammcurry anlässlich Martinas Geburtstag.

01 März 2016 Martina Busan im Winter

Am 1. März gedenkt Korea des Volksaufstands von 1919 gegen die japanische Besatzung (seit 1910), die leider trotzdem noch bis zum Kriegsende 1945 andauerte. Zumindest konnten in der Folge Erleichterungen für die Bevölkerung durchgesetzt werden. Da der Feiertag auf einen Dienstag fiel, hatten wir mit nur einem Urlaubstag 4 Tage Zeit für einen Ausflug in die 300km entfernte zweitgrößte Stadt Südkoreas, die Hafenstadt Busan im Südosten der Halbinsel.

27.02.2016 (Samstag)

Nach völlig problemlosen 300 km brauchen wir dann für die letzten 20 km durch die Stadt fast eine Stunde. Wie samstags in Seoul… Als erstes stellen wir unser Auto im hoteleigenen automatischen Parkhaus unter. Der freundliche Parkwächter fragt uns mehrmals, ob wir denn auch ganz sicher unser Autokennzeichen wüssten, denn sonst könnte er später das Auto nicht mehr finden (offensichtlich passiert es öfter, dass planlose Touristen die Autonummer ihres Mietwagens nirgends notiert haben).

Bei sonnigen 15 Grad geht es mit der Metro zur „40 Stufen-Memorialtreppe“. Hier stehen mehrere Skulpturen, die typische Figuren aus dem Koreakrieg und den Jahren danach zeigen, als ein großer Teil der koreanischen Bevölkerung in Busan Zuflucht suchen musste (die von China unterstützte nordkoreanische Armee hatte für kurze Zeit fast die ganze Halbinsel unter Kontrolle).

Wir nehmen nochmal die Metro zur Yeongdo-Brücke, die im Koreakrieg viele Familien während der Flucht als Treffpunkt verabredeten. Dadurch entstand hier der berühmte Jagalchi-Fischmarkt (der größte Fischmarkt Koreas oder sogar Asiens) und nördlich davon auch ein Straßenmarkt mit allen denkbaren anderen Waren. Wir besichtigen natürlich auch das siebenstöckige Fischmarkt-Gebäude. Von der Dachterrasse hat man einen guten Blick, und im Buffet-Restaurant essen wir uns an verschiedenen Sushis, Sashimis, Salaten, Steaks und sonstigen Häppchen satt.

Für einen Ausflug auf dem Busan Tower ist die Sicht zu schlecht, so erkunden noch die Ausgehgegend rund um unser Hotel. Wir finden einen Irish Pub, der auch Salvator vom Fass ausschenkt. Die 400ml aus der Karte sind 300ml, und statt 700ml gibt es das 500ml Weizenglas… naja, wir nehmen‘s mit Humor.

28.02.2016 (Sonntag)

Nach dem Frühstück zieht es uns als erstes zum Gwangalli-Strand, Busans zweitberühmtestem Stadtstrand. Das Wetter ist so warm wie am Vortag, wir sitzen in einem Strandcafé ohne Jacke am offenen Fenster. Anschließend bummeln wir mit ein paar anderen Sonntagsspaziergängern den Strand entlang, fotografieren ein bisschen die Hängebrücke (leider ist es immer noch ziemlich dunstig) und genießen richtiges Urlaubsfeeling.

Als nächstes fahren wir mit der Metro weiter nach Dongbaek, zur Kamelieninsel. Die ist zwar nur eine Halbinsel, aber tatsächlich voller Kamelien, und die fangen doch tatsächlich schon an zu blühen. Das haben auch alle anderen Touristen gemerkt und laufen brav den Rundweg in der vorgezeichneten Richtung entlang. Wir setzen uns frech über den freundlichen Hinweis eines Einheimischen hinweg und gehen den kurzen Weg direkt zum Leuchtturm. Gegen den Strom zu schwimmen ist schon ein komisches Gefühl, zum Glück ist genügend Platz für alle.
Vom Aussichtspunkt hat man tatsächlich einen guten Blick auf die gesamte Breite des berühmten Haeundae-Strands. Zurück an den dichten Kiefern entlang und gestärkt mit einem sehr frischen, sehr heißen Zuckerkuchen (Heotteog, nicht zu verwechseln mit Hot Dog) laufen wir auf der Haeundae-Promenade weiter nach Osten. Die Eislaufbahn wurde offensichtlich gerade erst abgetaut, Schuhe und Hütten sind noch da.

Jetzt ziehen doch schon sehr dunkle Wolken herein und der Wind frischt heftig auf – lieber ins Hotel zum Relaxen und dann mal die Hauptstraße hoch zum nächstbesten Samgyeopsal-Grillrestaurant (es regnet inzwischen heftig).
Nach vier Jahren Korea bekommen wir tatsächlich immer noch neue Menüs vorgesetzt: hier gibt es jetzt ein Schälchen Käse auf den Grill. Man dippt die (vom Personal perfekt am Tisch gegrillten) Schweinefleischstückchen zuerst in eine leckere Knoblauchsoße und wickelt sie dann in einen Wrap aus eingelegtem Perillablatt, Salatblatt mit Dressing, etwas Käse (Fäden einfach mit der Schere abschneiden) und Zwiebel. Die Salate sind hier auch besonders lecker. Auf dem Rückweg finden wir den „British Pub“, eine Sportsbar mit drei Fernsehern von Baseball bis Bob-WM und natürlich gutem Bier.

29.02.2016 (Montag)

Heute steht „Centum City“ auf dem Programm, mit dem offiziellen Guinness-Buch-Rekord als größtes Einkaufszentrum der Welt. Also – die anderen haben sich wohl einfach nicht bei Guinness beworben? Vielleicht haben die keine 7 Stockwerke, sicher weder Eislaufbahn (mit haifischgesichtiger Eismaschine) noch Trevi-Brunnen im Foyer, und auch keinen Dino-Park auf der Dachterrasse. Auf der es leider gefühlte Minusgrade bei eisigem Wind hat, weswegen wir dort nur kurz fotografieren können.

Wir fanden das Restaurant gestern ja so klasse, dass wir durchaus nochmal hingehen würden. So ganz abfinden wollen wir uns aber doch nicht damit, es wird doch wohl noch eine Alternative geben hier bei so viel Auswahl? Allerdings ist es immer noch furchtbar windig und kalt. Schließlich entscheiden wir uns für ein Grillrestaurant schräg gegenüber. Das Menü sieht verdächtig ähnlich aus – und viele der Servicekräfte tragen die gleichen Uniformen wie unsere gestern…? Egal, diesmal bestellen wir Rind, die Beilagen sind ähnlich, aber nicht identisch, genauso lecker und alles ist gut.

1.03.2016 (Dienstag)

Beim Blick aus dem Fenster sehen wir erstmal einen Schneeschauer. Ist aber schnell vorüber und nach dem Frühstück finden wir dank memoriertem Kennzeichen auch sofort unser Auto wieder und machen uns auf den Weg zurück nach Norden. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir den sehenswerten Tempel Beom-eo-sa nördlich der Stadt. Zum Glück gibt es einen Parkplatz ganz oben am Berg und wir fotografieren noch ein bisschen in der ungewöhnlichen Tempelanlage. Hier wurde sehr wenig zerstört (vom Koreakrieg verschont) und die verschiedenen Gebäude erstrecken sich über zahlreiche Ebenen und seitlich am Berghang entlang.

Die Autobahn ist wieder schön leer, auf den Feldern setzen Gruppen von Arbeitern in mühsamer Handarbeit Reispflänzchen ins Wasser. Als wir durch einen der vielen Tunnel über die Wetterscheide kommen, liegt plötzlich überall mehr als 5cm Schnee, richtig dicke Schichten auf den Bäumen und Feldern.

10 Okt. 2015 Martina Westaustralien 2015

Nach fast drei Jahren haben wir endlich Martinas Bruder in Geraldton, Western Australia, besucht.  Wir haben in Perth ein Wohnmobil gemietet und sind in zwei Wochen 2000km durch die Südwestecke des größten australischen Bundesstaats gefahren. Er nimmt ein Drittel des australischen Kontinents ein und wäre als Nation der zehntgrößte Staat der Erde. Nicht überraschend: die Bevölkerungsdichte liegt unter 1 Mensch pro Quadratkilometer (Deutschland: 228, Südkorea: 513).

23.-24.09. (Mittwoch/Donnerstag) Seoul−Perth

Unser Hotel in der „Altstadt“ ist sehr nett und sauber, allerdings ist das Zimmer winzig. Kostenloser Shuttlebus durch downtown Perth, Stadtrundgang, Sundowner am Fluss. Leider sehr frisch draußen.

25.09. (Freitag) Perth−York

Wohnmobil abholen, einkaufen, nach York. Straßendorf mit kleinen Häusern um die Jahrhundertwende, leider um 17:00 schon alles zu.

26.09. (Samstag) York−Hyden (Wave Rock)

Sightseeing in York, Segelflugplatz und winziges Flugzeugmuseum in Beverley. Unterwegs kleiner See mit viel totem Holz. Der Wave Rock Campingplatz ist leider wegen eines Rockfestivals ausgebucht, nach Sonnenuntergangsfotos fahren wir einige Kilometer zurück zum Ausweichplatz.

27.09. (Sonntag) Hyden−Hopetown

Morgens nochmal Wave Rock in anderem Licht. Im dortigen Tierpark tatsächlich einige Känguruhs gesehen, außerdem schöne Papageien. Dann am Salzsee Lake King vorbei (bei schönem Wetter spektakuläre Farben) und über Ravensthorpe runter zum Meer. Pub mit live Musik, leider draußen, wo es sehr windig und richtig kalt ist.

28.09. (Montag, Feiertag Queens Birthday) Hopetown−Albany

Über Jerramungup und dann durch kleinere Orte. In Ongerup schöne Wildblumen-Ausstellung, anschließend über eine Passstraße durch den Stirling Range NP – höchste Berge in WA, geschätzte 300m hoch. Der Pass hat keine 100m. Albany ist etwas größer, aber trotzdem reichlich provinziell. Schöner Strand!

29.09. (Dienstag) Albany−Walpole

Die Blow Holes tönen heute nicht, daher nicht ganz runtergelaufen, aber spektakuläre Küste und schöne exotische Blumen. Weiter über die lower Denmark road (scenic drive) vorbei an saftigen grünen Wiesen mit Kühen in allen möglichen Farben. Leckeres Brot, 2 Weingüter, kurzer Rundweg um die Giant Trees.

30.09. (Mittwoch) Walpole−Guilderton

Der „Highway 1“ (Landstraße 3. Ordnung) führt zuerst durch dichte Wälder, Fotostopp an einer kleinen Brücke, später an großen Weideflächen vorbei. Sieht fast aus wie im Allgäu, selbst die Rinder. In Bunbury verbringen wir einige Zeit mit Wohnmobilcheck und Telefonkartenorganisation. Perth durchqueren wir auf der inzwischen mehrspurigen Autobahn, wo wir allerdings genau im Feierabendstau landen. Schaffen es in letzter Minute noch zum Campingplatz.

1.10. (Donnerstag) Guilderton−Leeman

Der Highway ist jetzt breiter und angenehm zu fahren. Unser Wohnmobil passt gerade eben durch die schmalsten Stellen im Pinnacles Drive und wir merken uns schon mal eine Stelle, wo wir ein paar Tage später nochmal zum Sonnenuntergang herkommen wollen. Jurien Bay, Cervantes, Green Head sollen alle schöne Strände haben, wir fahren weiter bis Leeman. Leider ist dort der schmale Sandstreifen voller Seetang… Wenigstens ist der Sonnenuntergang fotogen.

2.10. (Freitag) Leeman−Geraldton

Kurz vor Port Dennison tolle weiße Sanddünen, anscheinend kann man dort Sandboarden. Mittagessen bei meinem Bruder, dann Sightseeing und Kaffeetrinken an der Strandpromenade. Abends auf der schönen überdachten partybeleuchteten Terrasse gegrillt, inzwischen ist es auch abends warm genug, um gemütlich draußen zu sitzen.

3.10. (Samstag) Geraldton

Vierradausflug zum „Double Beach“, bei Ebbe kann man auf einem Sandstreifen zwischen Fluss und Meer durchfahren. Danach zum Ellendale Pool (See in einer schönen Schlucht), leider zu viele lästige Fliegen. Zwischen Windrädern blühen schöne lila Blumen. Abends Yachthafenrundgang und dann zum Stadtfest in Geraldton mit live Musik, später noch auf der Terrasse den Abend ausklingen lassen.

4.10. (Sonntag) Geraldton

Vormittags sonntäglicher Flohmarkt am alten Bahnhof, lustige Mischung aus Pflanzen, Selbstgestricktem, selbstgemachten Marmeladen, Sauerteigbrot, lebenden Hühnern und – Sauerkraut und Kimchi! Danach wieder zum Stadtfest, das Drachenbootrennen findet leider irgendwo außerhalb statt. Am „German Oktoberfest“-Stand gibt es Hotdog aus Thüringer Würstchen mit Krautsalat und teures Erdinger. Auf dem Rückweg noch die Kathedrale besichtigt.

5.10. (Montag) Geraldton−Kalbarri

Der Pink Lake wirkt ohne Sonne leider nicht so gut, aber Nahaufnahmen zeigen die Farbe schon deutlich. Dann fahren wir die diversen Lookouts an der Felsenküste ab und sehen sogar in der Ferne einige Wale vorbeiziehen. Zwischendurch kurze Regenschauer, aber insgesamt bleibt das Wetter ok.

6.10. (Dienstag) Kalbarri

Die Pelikanfütterung fällt heute aus? Nein, die Freiwillige hats bloß vergessen und taucht 20min zu spät auf, mit einem Eimer tiefgefrorener Fische. Der Pelikan, offensichtlich sowieso nicht hungrig, hat inzwischen längst das Interesse verloren.
Die Straße zur Kalbarri-Schlucht ist leider noch schlechter als erwartet und wir drehen irgendwann entnervt um. Wenigstens fotografieren wir noch ausführlich die vielen verschiedenen bunt blühenden Sträucher und Büsche. Danach fahren wir noch zu 3 Stellen, die über asphaltierte Straßen gut erreichbar sind. Die morgens noch gekauften Kopf-Fliegennetze leisten uns gute Dienste, damit die lästigen Viecher wenigstens nicht in die Nase kriechen!
Strand-Sightseeing, tolle Wellen, dann nochmal zu den Klippen (Pot Alley) und zum Sonnenuntergang auf eine einsame Bank mit Meerblick.

7.10. (Mittwoch) Kalbarri−Cervantes

Heute macht der Pink Lake bei wolkenlosem Himmel seinem Namen alle Ehre. Den besten Ausblick hat man von der Straße nach Port Gregory, dort ist sogar ein höhergelegener Aussichtspunkt. In Northampton besichtigen wir ein kleines privates Landmaschinenmuseum. Fürs Freilichtmuseum in Greenough ist es fast zu heiß, aber es ist gut beschildert und liebevoll eingerichtet. Spektakulärer Sonnenuntergang in den Pinnacles.

8.10. (Donnerstag) Cervantes−Toodyay

Morgens noch zum Strand, tolles türkises Wasser, leider extrem heiß und windig (Sandsturm in den Kontaktlinsen). Dann über Gingin auf kleinen Straßen durch Weingegenden, später schaut es wieder aus wie im Allgäu mit Felsblöcken in den Wiesen. Avon River.

9.10. (Freitag) Toodyay−Perth

Packen, Emu-Farm, Noble Falls. Ein Känguruh überquert die Straße direkt vor unserem Auto, netterweise in passendem Abstand, Marcus sieht es erst hinterher. Wohnmobilabgabe, dann stundenlang am winzigen, extrem unaufregenden Flughafen von Perth gewartet.

10.10. (Samstag) Perth−Seoul

Völlig ereignislos. Erst auf der Rückfahrt vom Flughafen haben wir im Bus noch einem ausländischen Touristen geholfen, den Busfahrer um einen WC-Stopp zu bitten. Die Fahrt nach Wonju dauert mindestens 2,5 Stunden, ohne Bordtoilette. Wir hatten schon mehrfach erlebt, wo und wie ältere Damen das durchgesetzt hatten.

12 Sep. 2015 Martina Seoul National Cemetary

Auf dem koreanischen Nationalfriedhof war ich mit einer Tour des internationalen Frauenclubs in Seoul. Ich war so begeistert, dass ich spontan einen Artikel darüber für deren Mitgliederzeitschrift schrieb – deshalb ist dieser Beitrag auf Englisch.

Der koreanische Name der Gedenkstätte bedeutet sinngemäß „Garten der loyalen Helden“ und wurde nicht einfach angelegt, wo gerade Platz war, sondern an einer geomantisch (ähnlich wie Feng Shui) guten Stelle mit einem Berg im Süden und dem Fluss im Norden etc.

Seoul National Cemetary

Why, of all places, would you do a tour of a cemetary – a graveyard after all? I guess I was not the only one who was wondering, but signed up nevertheless. A friend of mine had recommended seeing this place again and again: she would often go there for the cherry blossom, the fall foliage and anytime in between.

First, the National cemetary grounds are vast! Founded in 1955 as National Military Cemetary after the Korean War, there are now around 174 thousand graves on a 1,4 million squaremeter space, including the gravesites of three former Korean Presidents.

Second, the tour guide was Professor David Mason, well known for his deep knowledge of anything Korean and his entertaining lectures. We did not get less than a short history of post-war Korea, by him very colourful narrating the rise and fall of those three presidents: Rhee Syng-man, Park Chung-hee and Kim Dae-jung. We also learned about the independence movements and the “miracle of the Han river”. Further, we got to know some interesting background on the coexisting of different religious beliefs during a visit to the Memorial Tablet Enshrinement Hall.

What I loved too were all the small side facts Professor Mason uses to mention in his lectures, like
– why there is no 100,000 KRW bill,
– how Korea managed to reforest the entire country after loosing most trees to the Korean war,
– why many Buddhist temples feature full tourist infrastructure, up to designated highway exits,
– why and how Korea helped re-building Vietnam after the war, though they still struggled at home,
and many many more. (Without recording, there’s simply no way to memorize even half of it.)

And third, the entire landscape is really beautifully designed with trees, bushes and (this is Korea!) picnic areas. We were a little surprised to see large groups of students rawing mowed grass or picking up trash, and smaller groups of adults cleaning gravestones with water and soap (they apparently had a good time between all the ancestor’s spirits). When I asked one of them how come, he told me their company sends volunteers twice a year to maintain the site.

Between all the commemoration and soberness it is a really calm and silent place, perfect for some contemplation away from Seoul’s everlasting hustle and bustle and yet right next to Dongjak subway station (lines 4 and 9). There’s a simple restaurant (order at the convenience store) to the left from the main entrance. You can pick up a helpful brochure (Korean/English) at the main entrance information office.