Auf dem Weg zum Einkaufen in der City empfiehlt uns unser treuer Taxifahrer, doch den Bangalore Palast mal anzuschauen. Klar, immer rein, für Sightseeing haben wir uns bisher wirklich viel zu wenig Zeit genommen. Ist ziemlich groß, riesiges Gelände außenrum. Innendrin viel echtes Teak und noch mehr Gemälde mit überwiegend Aktmotiven. Außerdem Unmengen von Familienfotos der königlichen Familie. Der König (oder Maharadscha? auf englisch sagen sie jedenfalls „king“) lebt in Mysore, Bangalore ist der Sommerpalast und Wohnsitz des Königssohns. Der ist sogar gerade anwesend. Natürlich sieht man nur den von ihm nicht bewohnten Teil des Palasts (auch wenn Schlaf- und Wohnräume gezeigt werden). Einen schicken 7er BMW hat er vor der Tür stehen. Alles in allem sehenswert, auf jeden Fall Pflichtprogramm für Besucher.
Nur der Führer wird am Schluss richtig unverschämt (ohne Führung keine Besichtigung): als Marcus ihm 50 Rs Trinkgeld geben will, meint er doch glatt, üblich seien 100! Dabei haben wir je 100 Rs Eintritt bezahlt. Als Marcus meint, 50 Rs seien ja wohl genug und wir würden hier leben und uns mit den Preisen auskennen, probiert er es nochmal auf die „Sir, you are very rich“-Tour. Eigentlich hätten wir ihn ohne Trinkgeld stehenlassen sollen. Aber mit soviel Frechheit haben wir echt nicht gerechnet und drücken ihm halt die 50 Rs in die Hand. Beim nächsten Mal läuft das anders!
Auf dem weiteren Weg in die City plötzlich ziemlicher Stau an ungewohnter Stelle. Unser Taxifahrer erzählt, die Regierung habe spontan einen neuen Feiertag eingeführt (also heute, man stelle sich vor) zu Ehren von Kanaka Jayanti. Deswegen gibt es einen Festumzug an dessen Statue. Zum Glück wollten wir heute sowieso keine neuen Telefone anmelden oder andere Behördengänge erledigen. Einfach nur einkaufen – das geht hier eigentlich immer.

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