Tja. Geplant war das nicht… Marcus‘ Arbeitsplatz ist Anfang Juni umgezogen: Vom Außenbüro in der Nähe von Seoul in die Firmenzentrale, 100km entfernt. Das ist zum Pendeln echt zu weit, jeden Tag 3-4 Stunden im Auto. Also haben wir halt mal wieder Wohnungen angeschaut, und Martinas „intermediate“ Koreanischkenntnisse finden endlich Anwendung im Alltag: beim Dolmetschen mit der Maklerin… 어려워요 (schwierig) !!!
Unsere neue Bleibe liegt am nördlichen Stadtrand von Wonju, ein geräumiges Apartment im vierten Stock in einer der vielen typisch koreanischen Hochhaussiedlungen. Endlich eine große Küche. Die doppelten Fenster halten Lärm und Hitze zum Glück wunderbar ab. Schade nur, dass Fenster putzen in Korea ein einmal jährlicher Luxus ist (von innen geht es nicht, Schiebefenster).
Der Weg nach Seoul ist nun zwar weiter und natürlich auch teurer, aber dafür angenehmer. Statt in der U-Bahn (meistens) zu stehen, gibt es in den viertelstündlich verkehrenden Expressbussen nur reservierte bequeme Sitzplätze. Und mit 5-8 Euro pro Fahrt für ca. 120km in 1,5 Stunden auch bezahlbar. Der größte Teil der Strecke ist Autobahn und es gibt keine Zwischenhalte. Man kann wirklich gut lesen, emails schreiben (oder weblogs) und Musik hören. Vor der Fahrt stellt sich manchmal der Fahrer vorne hin, sagt seinen Namen, dass er uns jetzt nach Wonju kutschieren wird, und verbeugt sich!
Eine tolle Alternative ist der Zug. Wonjus Bahnhof liegt auch nicht weit von unserer Wohnung und die Züge fahren zwar nur etwa einmal pro Stunde, sind dafür aber schneller und naja, fahren halt auf Schienen. Es wackelt nicht, keine Brems- oder Überholmanöver, und die alle Sitzplätze sind besser als DB erste Klasse. Fahrkarten reserviert man im Internet… aber dazu schreibe ich mal einen extra Artikel!

Erst anmelden, dann Kommentar hinterlassen.