Alle Einträge von ◊ April, 2012 ◊

30 Apr. 2012 Martina Reif für die Insel: Namhae

Die Insel Namhae ist neben der schönen Küstenlandschaft vor allem für Knoblauch berühmt. Es gibt ein sehenswertes Knoblauch-Museum mit Gewächshäusern und Beeten, daneben eine Knoblauch-Forschungseinrichtung und natürlich auch Läden mit Spezialitäten wie fermentierter Knoblauch (schwarze Zehen, süßlich, überraschend lecker), Knoblauchextrakt (seeehr gesund, schmeckt auch so) oder Knoblauchbonbons (keine Angst, wir bringen keine mit!) .
Außerdem gibt es rund um die Insel natürlich jede Menge Meer und kleine Fischerhäfen. Zu essen gibt es demnach viel rohen Fisch (wie japanisches Sashimi, lecker) und alle möglichen sonstigen Meeresfrüchte – auch roh! Nicht unser Geschmack. Einfach zu glibberig. Wir vergessen dummerweise meistens, die Speisen VOR dem Essen zu fotografieren!

Unterwegs auf der Insel sind wir noch zu einem der zahlreichen Tempel gefahren, ganz am Ende eines idyllischen Tals – vorbei an einem Windradmuseum (leider „under renovation“), einem Stausee und einem Schmetterlingshaus (leider geschlossen). Man musste noch ein Stück den steilen Berg hochlaufen, aber es ging durch einen wunderschönen Wald, und die steileren Wege sind in Korea immer mit Stufen ausgestattet. Die Tempelgebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert.

29 Apr. 2012 Martina Ein deutsches Dorf in Korea?

Übernachtet haben wir auf der Insel Namhae in einer kleinen Ferienwohnung im „Deutschen Dorf“.
In den 1960er und 1970er Jahren hatte die koreanische Regierung insgesamt rund 20.000 Freiwillige nach Deutschland geschickt (Männer als Minenarbeiter und Frauen als Krankenschwestern), denn die Arbeitslosigkeit war hoch und der Staat brauchte dringend Devisen. In Deutschland dagegen fehlten Bergleute und Pflegepersonal. 2002 entwickelte die Stadtverwaltung in Namhae für Heimkehrer nach Korea das „German Village“, um den eigenen Bevölkerungsschwund auszugleichen. Weitere Details kann man im folgenden Zeitungsartikel nachlesen. NYtimes
Das folgende weblog enthält noch ein paar weitere interessante und zum Teil aktuellere Fakten. koreandreamer.blogspot (zum Lesen den helltürkisen Text markieren oder rauskopieren!…)
Hier deutschsprachige Webseite von einem der Hausbesitzer. Haus-ueber-dem-See
Und noch ein aktueller Artikel aus dem SPIEGEL vom Juli 2012 Heimatlos in Ostgermanien

Inzwischen ist eine 10-jährige Bindungsfrist abgelaufen und die Häuser können an beliebige Interessenten verkauft werden. Unsere Vermieter waren ein koreanisches Ehepaar mittleren Alters, die das Haus gerade erworben und bezogen hatten.

28 Apr. 2012 Martina Unterwegs in Korea

Langes Wochenende! (Der 1. Mai ist auch in Korea frei und Marcus hat den Montag als „Brückentag“ freigenommen.) Freunde hatten uns die Insel Namhae südlich der koreanischen Halbinsel empfohlen. Also einmal fast die ganze Insel der Länge nach überqueren! Als erstes kaufen wir noch ein Lesegerät für unsere Mautkarte, von der dann bei einer Durchfahrtsgeschwindigkeit von max. 30km/h automatisch abgebucht wird. Sehr praktisch, man muss nämlich nicht mehr ständig nach passendem Geld kramen und etwas billiger als Bargeldzahlung ist es auch. Hier sind ein paar Bilder von „auf der Autobahn unterwegs in Korea“. Entschieden angenehmer als in Deutschland (von Indien ganz zu schweigen ;-).

Und hier weitere Eindrücke von unterwegs, auf kleineren Straßen oder zu Fuß.

18 Apr. 2012 Martina Kirschblüte

Kirschblüte in Seoul! Sie dauert immer nur wenige Tage, maximal eine Woche. Aber der Blütezeitpunkt ist natürlich im ganzen Land unterschiedlich, je nach Klima und auch jährlich verschieden. Die Frauengruppe SIWA hat eine Bustour mit koreanischer Reiseleitung organisiert. Die Organisatorin ist Deutsche und hat auch schonmal in Bangalore gelebt!
Erster Stopp ist auf der Flussinsel Yeoido, mitten in Seoul. Hier gibt es eine „Kirschblütenallee", die 3km lang ist und in voller Blüte steht, perfekter Zeitpunkt! Da wir so früh dran sind, stehen noch nicht ganz so viele Besucher im Bild. Allerdings ist trotzdem schon einiges los, und man kann sich gut vorstellen, wie voll es hier nachmittags und am Wochenende wird! Wir laufen in einer guten halben Stunde einmal die Straße runter und werden dort vom Bus wieder abgeholt.


Der nächste Stopp ist ein Museum für zeitgenössische Kunst etwas außerhalb von Seoul. Im Museum selbst ist gerade nicht viel zu sehen, aber wir sind ja vorwiegend wegen des Parks hier. Baumblüte ist da gerade nicht, aber schöne Azaleen im Skulpturengarten, und einfach schöne Natur.
Danach fahren wir etwas länger als eine Stunde weiter raus auf’s Land. Auch dort gibt es wieder ein Museum, diesmal eine Sammlung koreanischer Kunst, die sich die meisten von uns aber gar nicht ansehen, schließlich interessieren wir uns für die Baumblüte! Hier blühen die Kirschen noch nicht, dafür zwei Sorten Aprikosen, Narzissen, Clematis, Schneeglöckchen, … und die ganze Anlage ist sehr schön gestaltet. Zwischen den Bäumen läuft ein riesiger Pfau frei herum! Zwischen den Obstbäumen stehen überall „Beoksu"-Statuenpaare aus Stein. Diese heißen u.a. auch Jangseung, unter diesem Namen kann man mehr über sie bei Wikipedia nachlesen (leider bisher nur auf englisch). http://en.wikipedia.org/wiki/Jangseung
Der vierte Stopp liegt wieder in Seoul, an zwei kleinen künstlichen Seen. Der westliche See ist ganz von Kirschbäumen umgeben, die gerade in voller Blüte stehen. Hier ist jetzt am frühen Nachmittag schon die halbe Stadt unterwegs, dazwischen viele Jogger und Walker beim täglichen Workout – Besucherströme hin oder her! Es wird viel fotografiert und die Stimmung ist sehr nett, alle freuen sich über das sonnige Frühlingswetter mit den tollen Blüten überall.
14 Apr. 2012 Martina Erste Freunde

Diesen Samstag haben wir uns mit einer Koreanerin (die ich im SIWA Frauenclub kennengelernt habe) und ihrem amerikanischen Mann verabredet. Einfach mal zum Kaffee treffen, kennenlernen mit den Männern und dann vielleicht noch ein bisschen in der Nähe spazierengehen. Mit der U-Bahn brauchen wir eine gute Stunde in den Norden von Seoul. Wir unterhalten uns sehr angeregt über die Unterschiede der Kulturen, alle möglichen Auslandserfahrungen, koreanisches Essen und die Sprache natürlich, und gehen schließlich auch noch zusammen das schöne Wetter genießen.

Der Hongje (mehr Bach als Fluss) verläuft unter einer Schnellstraße und an beiden Uferseiten wurden breite Fußwege angelegt. Immer wieder findet man auch kleine Ansammlungen von Freiluft-Fitnessgeräten, wie überall hier in Korea. Im Sommer muss es hier angenehm schattig sein, jetzt laufen wir aber lieber auf der Sonnenseite. Die Wasserfontänen sind abends beleuchtet, erzählen uns die beiden. Schließlich überqueren wir den Wasserlauf an einer kleinen wassergetriebenen Getreidemühle. Man sieht sogar noch, wie sie früher funktioniert hat: Das Wasserrad trieb keinen sich drehenden Mahlstein an, sondern eine Art großen Mörser, der die Körner in einer großen Steinschale wie ein Hammer zerkleinert.

Anschließend überqueren wir den kleinen Hügel „Ansan" und fahren von dort aus mit der U-Bahn in das Stadtviertel, in dem wir vergangenen August im Hotel waren. Dort kennen wir noch einige gute Restaurants. Ausnahmsweise gibt es heute Mexikanisch, und dazu ein leckeres Erdinger Hefeweizen! Und da draußen lange Schlangen auf einen Tisch zum Essen warten, ziehen wir um in ein europäisch aufgemachtes Lokal namens „Mürren", wo man in Ruhe einfach noch sitzen und was trinken kann. Die Deko dort ist sehr nett: man sitzt drinnen, aber unter einem großen Baum, geschmückt mit Lichterketten!