Morgens um 9 Uhr ist „Tante Martina“ in die „Kanadische Schule“ gefahren, weil die Tochter einer Freundin dort einen Auftritt beim jährlichen Schuljahres-End-Musikfest hatte. Das war supernett, weil der junge Musiklehrer absolut begeistert und professionell bei der Sache ist, und das merkt man den Kids echt an. Der Chor sang Lieder von den Beatles, Eagles, Cat Stevens usw., richtig gut (teilweise mit Unterstützung des Elternchors). Verschiedene Klassenstufen hatten weitere Klassiker im Programm, außerdem gab es zwei Flötenstücke (naja, auch Plastikblockflöten verstimmen sich leider und wenn 6 Kinder die gleiche Melodie spielen, klingt es einfach furchtbar), ein groovy Klavierduett (super) und dann noch zwei selbstgeschriebene Theaterstückchen, auch mit dem Thema Musik. Zum Abschluss sang eine ältere Schülerin noch die Bond-Titelmelodie „Tomorrow Never Dies“. Nach nicht mal eineinhalb Stunden war alles vorbei, eigentlich schade.
Ja, die indische Volkszählung hat auch uns gefunden.
Gerade waren die bei mir (ein Herr, eine Dame und einer vom Haus) und ich hab an der Tür mal schnell einen Fragebogen ausgefüllt. Ich hatte mich vorher schon gefragt, ob ich die in mein Wohnzimmer lassen muss oder wir runtergehen können in die Lobby (ich hatte den deutschen Fragebogen im Kopf, für den brauchte man ja Stunden), aber die meinten nö, an der Tür, wär schon OK. War es dann auch. Die wollten eigentlich nicht viel mehr wissen, als eh in unseren Reisepässen steht – Adresse und Beruf noch, außerdem Name des Vaters (muss in Indien in jedes Formular, weil es sozusagen der Nachname ist) und Name der Mutter (sehr außergewöhnlich); sonst war’s das, hat kaum länger gedauert als 10 Minuten.
Interessante Infos über die Volkszählung im Weblog einer Freundin:
http://india-outside-my-window.blogspot.com/2010/04/counting-heads.html
Als Ausländer bzw. Mieter in einem Hochhaus blieben uns die „35 questions asking what kind of building material their homes are made of, if they have access to drinking water, electricity and toilets, and whether they have possessions like a mobile phone and personal computer“ zum Glück erspart! Auch wurde ich weder fotografiert noch mein Fingerabdruck genommen; vermutlich, weil ich keine indische Identifikationsnummer benötige. Angeben musste ich nur, wie lange wir noch bleiben.
Neben der Unterschrift steht dann irgendwas in der hiesigen Sprache (Kannada). Der Bestätigungszettel, den ich erhalten habe, ist auch ausschließlich in Kannada. Wenn ich also nächste Woche eine Waschmaschine geliefert bekomme, weiß ich Bescheid! Und erst ein paar Tage später sehe ich auch den Aufkleber an unserer Wohnungstür… Also wird keiner für eine zweite Befragung kommen. Wenigstens das ist sicher.

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