12 Okt. 2009 Martina Fahrprüfung auf indisch
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Martinas großer Tag, heute ist Führerschein-Fahrprüfung!!! Ich muss aber vorher noch Motorrad fahren üben! Meine Testrunden finden in der Tiefgarage statt, auf dem 150cc-Motorrad unseres Fahrers. Die erste Runde geht einmal ganz außenrum, zum großen Erstaunen sämtlichen Personals. Ach ja, wenn man den Motor ankicken will, NICHT die Kupplung ziehen, erinnert man sich zufällig? Meine Achten um zwei Säulen herum im zweiten Gang sind noch recht groß, im ersten Gang fahren geht gar nicht, aber die zwei anwesenden Fahrer meinen fachmännisch, das müsste für die Prüfung so schon reichen.
Zuerst gehts im Konvoi zur Fahrschule (ich im Auto, Fahrer auf dem Motorrad), Papierkram erledigen. Dann Konvoi zum RTO (Straßenverkehrsbehörde), mehr Papierkram – ein weiteres Foto wird verlangt,  zum Glück hatte ich eins für alle Fälle in meinem Kalender deponiert. Ich kriege den Ehrenplastiksessel, die anderen müssen auf der Holzbank warten… Schließlich kommt der Chef und kümmert sich um alle Akten, die seine Angestellte vorbereitet hat. Danach im ersten Stock eine Unterschrift in ein großes Buch. Jetzt heißt es warten auf den Prüfungstermin. Ich setze mich ins Auto, sehr warm trotz Schatten. Der Fahrer hält die Stellung vor dem RTO und holt mich dann mit dem Motorrad ab. Wieder im Konvoi zu einer nahegelegenen alphaltierten Sackgasse, wo die Prüfungen abgehalten werden. Autoprüfung zuerst, ohne Beifahrer (Fenster offen, damit ich die Anweisungen höre!). Ich muss zum Ende der Sackgasse fahren, dort wenden – geht nur mit einmal zurücksetzen, dabei unbedingt den Kopf nach hinten drehen, wurde mir eingeschärft – und wieder bis zum Prüfungsbeamten. So weit, so gut.
Zweirad-Prüfung mit oder ohne Helm? Kurze Diskussion – mit Helm, bitte! Gleiche Strecke, kompliziert sind nur die Handzeichen. Dabei hat das Motorrad doch wunderbar funktionierende Blinker und sogar ein Bremslicht!
Rechte Hand rechts raus -> „ich fahre los“
Rechte Hand rechts raus, Kreis rechtsrum beschreiben -> „biege rechts ab“
Rechte Hand rechts raus, nach unten wedeln -> „werde langsamer“
Rechte Hand mit 90 Grad angewinkeltem Ellbogen nach oben -> „will anhalten – STOP“
Ich glaube, meine Handzeichen waren alle ein bisschen zu spät, schließlich braucht man die rechte Hand zwischendurch auch mal zum bremsen. Jedenfalls gibt es erstmal bedenkliche Gesichter und ein Interview durch die beiden Officers, warum ich hier sei und wie lange. Alles ein bisschen verwirrend, weil wir gerade ein Jahr hier sind und ein weiteres bleiben werden und ich in der Aufregung mal wieder nicht blicke, wann sie wonach fragen. Soll ich jetzt nochmal fahren, oder was ist eigentlich los? Schließlich darf ich gehen, der bekommt Fahrlehrer noch Rs.50 bar auf die Hand und – ich habe bestanden, hurra! Ganz ohne Achten zu fahren!!
Zurück im Konvoi zum RTO, wieder in das Büro im Erdgeschoss, Viertelstunde warten. Hoch in den zweiten Stock und dort ungefähr als zwanzigste anstellen. Im Büro wird dann mit der Webcam ein Foto aufgenommen (was haben die eigentlich mit meinen acht eingereichten Papierbildern gemacht?), mein linker Daumenabdruck gescannt und ich muss auf einem Digitalisiergerät unterschreiben. Done! a
Der Weg zurück ist zwar einfacher zu finden, aber wegen der vielen Busse und LKWs viel schwieriger zu fahren. Um halb drei sind wir aber wieder wohlbehalten und ohne Schramme am Auto zu Hause.  In zehn Tagen soll der fertige Führerschein bei der Fahrschule eintreffen.

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