Am kommenden Montag ist „Ayudha Pooja“, so eine Art Feiertag für Arbeit und Beruf. Da alle Maschinen ja auch das ganze Jahr arbeiten müssen, haben sie (wie die Menschen) am Montag frei. Und heute ist der letzte Arbeitstag davor, also ist heute große Maschinen-Puja (Puja kann man am besten übersetzen mit Segnung oder Huldigung, oder allgemein religiöse Zeremonie: http://de.wikipedia.org/wiki/Puja ). Autos sind auch Maschinen (Traktoren, LKWs und Busse selbstverständlich auch, ein buntes Bild auf den Straßen)… und natürlich auch der große Notstrom-Generator für’s ganze Mann+Hummel-Gebäude!
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Der Monsun neigt sich hier in Bangalore dem Ende zu, aber ab und zu kommen nochmal richtig heftige Schauer runter. Auf den Bildern sieht man die Straße direkt vor Marcus‘ Büro nach einem Gewitterregen… fahren kann man da nicht mehr, eher schwimmen! Das ist hier fast überall so – wenn es richtig doll geregnet hat, fahren auf den Straßen zwar weniger Motorräder und Autorikschas (sprich eigentlich wäre weniger Stau), aber dafür ist die Straße oft nicht mehr zu sehen, das Wasser steht auch mal locker einen halben Meter hoch und man fährt besser Schritt-Tempo.
Heute haben wir als OWC-„Road Trip“ (Ausflug) das „Central Silk Board“ besichtigt. Das ist das indische Amt für Seide und zuständig für alles rund um die indische Seide: Entwicklung, Produktion, Qualitätskontrolle, Handel und so weiter. Sie verleihen auch das staatliche Siegel „Silk Mark“ für reine Seide. Die Behörde ist in Bangalore angesiedelt, weil 60% der indischen Seidenproduktion hier im Bundesstaat Karnataka hergestellt wird! Das war super interessant, wenn man sich in den Akzent des Vortragenden auch mal wieder erst eine Weile reinhören musste. Die Amerikanerin neben mir hatte dabei erstaunlicherweise größere Schwierigkeiten als ich…
Nach der Theorie und der Besichtigung von Museum, Entwicklungslabor und technischen Werkstätten waren wir sogar noch beim Chef der Behörde zur Audienz geladen. Er erzählte uns noch ein paar Hintergründe zum Thema Seide und nahm sich eine volle Stunde Zeit für unsere Fragen – irgendwann brach unsere Organisatorin die Veranstaltung dann ab, weil wir noch einen Tisch zum Mittagessen bestellt hatten.
Unglaublich, dass das jetzt fast ein Jahr gedauert hat. So eine Henna-Bemalung könnte man sich eigentlich an jeder Straßenecke machen lassen. Aber irgendwie brauchts doch eine Gelegenheit dafür! Die kam bei einem Mittagessen des OWC unter dem Motto „Royal Indian Feast“, oder „zieht eure besten indischen Klamotten an“! Meinen teuren Sari mit Essen zu bespritzen kam gar nicht in Frage, außerdem hatte ich das Wickeln immer noch nicht gelernt. Bequemer und sorgloser war es da schon mit meinem Polyester-Sari, der „ready-made“ ist, also als Rock mit Falten zusammengenäht. Das lose Ende fachgerecht über die Schulter zu werfen (und am Rücken an passender Stelle mit einer Sicherheitsnadel zu befestigen!) half mir dann noch eine indischstämmige OWC-Kollegin. Vor lauter Erzählen sind wir gar nicht soo viel zum Essen gekommen, aber extrem lecker war das natürlich alles.
Für die Mehendis war ein Fachmann angeheuert worden, der uns nach Wunsch die Hand, den Oberarm oder auch die Füße mit tollen Ornamenten bemalte, jedes war unterschiedlich! Ein paar Stunden später bröselte die getrocknete Paste dann herunter und das Ornament sah zuerst ganz orange aus, ziemlich hässlich. Am nächsten Tag hatte sich das Muster aber braun verfärbt und hielt fast eine Woche!

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