Nachdem wir nachts um halb drei ins Bett gekommen sind (natürlich hellwach zu Hause angekommen, an Schlaf gar nicht zu denken), ist aufstehen um 7:30 morgens eigentlich eine blöde Idee. Aber wir hatten uns zur Führung durch das Grover Weingut angemeldet. Tja! Um 10 trifft man sich am Bahnhof in Doddaballapur, ca. 15km nördlich von unserer Wohnung. Den Bahnhof müssen wir zum Glück nicht suchen, weil gleich am Ortseingang unübersehbar eine Kolonne OWC-Vans etc. steht und einen Volksauflauf verursacht. Wir halten auch, treffen alte und neue Bekannte und lassen den Tag erstmal gemütlich angehen. Nach einer Viertelstunde heißt es im Konvoi weiterfahren, um die Leute am anderen Sammelpunkt zu treffen (der auch nicht der Bahnhof ist, aber egal). Schließlich fährt eine Kolonne von 14 Autos die restlichen paar km zum Weinberg. Dort treffen wir noch ein paar weitere Teilnehmer/innen und los gehts mit einer wirklich sehr interessanten Führung und Ausführungen über Weinbau in Indien allgemein und in Südindien im besonderen. Zum Beispiel gibt es hier keine Frostperiode – normalerweise würden die Weinstöcke zweimal jährlich Früchte tragen! Das wird aber durch entsprechenden Rückschnitt verhindert.
In den 1970er Jahren machte ein indischer Industrieller regelmäßig Geschäfte mit französischen Firmen und wurde zum Weinliebhaber. Er begann die Weinanbaumöglichkeiten in Indien zu untersuchen und nach jahrelangen Versuchen beschloss er, das Gebiet hier an den Nandi Hills sei am besten für die Weinproduktion geeignet. Nachdem 1988 die ersten Weinstöcke gepflanzt waren, wurde 1992 der erste Grover Wine abgefüllt. Die ersten 500 Flaschen waren damals nur schwer zu verkaufen. Heute produziert Grover 3 Millionen jährlich!

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