Nachdem wir nachts um halb drei ins Bett gekommen sind (natürlich hellwach zu Hause angekommen, an Schlaf gar nicht zu denken), ist aufstehen um 7:30 morgens eigentlich eine blöde Idee. Aber wir hatten uns zur Führung durch das Grover Weingut angemeldet. Tja! Um 10 trifft man sich am Bahnhof in Doddaballapur, ca. 15km nördlich von unserer Wohnung. Den Bahnhof müssen wir zum Glück nicht suchen, weil gleich am Ortseingang unübersehbar eine Kolonne OWC-Vans etc. steht und einen Volksauflauf verursacht. Wir halten auch, treffen alte und neue Bekannte und lassen den Tag erstmal gemütlich angehen. Nach einer Viertelstunde heißt es im Konvoi weiterfahren, um die Leute am anderen Sammelpunkt zu treffen (der auch nicht der Bahnhof ist, aber egal). Schließlich fährt eine Kolonne von 14 Autos die restlichen paar km zum Weinberg. Dort treffen wir noch ein paar weitere Teilnehmer/innen und los gehts mit einer wirklich sehr interessanten Führung und Ausführungen über Weinbau in Indien allgemein und in Südindien im besonderen. Zum Beispiel gibt es hier keine Frostperiode – normalerweise würden die Weinstöcke zweimal jährlich Früchte tragen! Das wird aber durch entsprechenden Rückschnitt verhindert.
Rund vierzig OWC-Mitglieder mit Partnern hatten sich zum Weinberg nördlich von Bangalore aufgemacht.
Unkrautvernichtung ganz ökologisch. Natürlich wird auch gegen Schädlinge gespritzt, allerdings unter Einhaltung der Wartezeiten, versicherte man uns.
Was wie Granit aussieht, IST Granit. Der fällt hier ein paar Kilometer weiter vom Berg runter und ist so billig, dass außer Weinrebenstützen auch Gartenzäune oder ganze Mauern draus gemacht werden.
Das technische Team von Grover: Ganz links "vineyard manager" Manjunath und ganz rechts "winery manager" Paul Bailey, gerade aus Australien eingeflogen.
Draußen lagern die alten Eichenfässer. Erhältlich zum verhandelbaren Schnäppchenpreis!
Drinnen sieht es doch echt aus wie in einem westlichen Weinlager!
Alle Edelstahltanks sind fein säuberlich beschriftet.
Und ein richtig schickes Labor gibt es auch.
Manches wird sogar maschinell gemacht, ich meine das wäre eine Korkmaschine. Ist bei den hygienischen Verhältnissen in Indien auch besser so.
Etiketten kleben dagegen geht super von Hand, wie wir wissen!
Die Kartons durften wir bewundern, aber leider nicht kaufen. Alkohol verkaufen dürfen hier nur Großhändler, und die Lizenz dafür ist so schwer zu bekommen, dass es sich für ein Weingut nicht lohnt.
Unser Lieblings-Grover: der leckere Barrique-Rotwein.
Südindiens erster Weinkeller!
Gewisse Hygienemaßstäbe erfordern immer noch besondere Aufmerksamkeit...
Und dann gab's endlich auch Wein zu trinken! Dazu hatten wir ein mitgebrachtes Picknick organisiert, mit viel Käse und Brot (Raritäten hier) und Salaten.
Die vier verkosteten Weine, drei davon aus der "Art" Serie.
In den 1970er Jahren machte ein indischer Industrieller regelmäßig Geschäfte mit französischen Firmen alles lesen…
Neue Kommentare