12 Mai 2009 Martina Sightseeing zwischen Coorg und Mysore
 |  Category: INDIEN  | Tags: ,

Am Dienstag ist Abreise und Sightseeing. In Madikeri, der Provinzhauptstadt, besuchen wir zuerst „Rajas Seat“, einen Aussichtspunkt, bevorzugt für Sonnenauf- und -untergang, aber leider ist gerade Mittagszeit. Danach das alte Fort mit einem winzigen Museum und ein berühmter Tempel (namens Omkareshwara) mit deutlich sichtbaren muslimischen und gotischen Architektureinflüssen.

Weiter geht es zu den Abbi Falls, einem kleinen Wasserfall, der sogar jetzt im Vormonsum ausreichend Wasser führt. Besonders praktisch ist die ca. 50m vom Wasserfall entfernte Stahlhängebrücke. Wir machen viele Bilder, bevorzugt von den vielen indischen Großfamilien beim Baden und Wasserspritzen, gelobt sei das gute Teleobjektiv! Man stelle sich vor, wie es hier am Wochenende zugeht… 10min Fußweg ziemlich bergab und anschließend wieder bergauf sorgen auch für den Abbau von ein paar der 6-Gänge-Menu-Kalorien.
Unterwegs machen wir Halt an einer kleinen Flussinsel mit Kinderbelustigung und Snacks, leider auch zu vielen Affen. Ein netter Bambushain und eine abenteuerliche Plattform zum Fluss gucken, auf Tretbootfahren haben wir mal wieder keine Lust. Die Inder dafür umso mehr, großer Spaß allenthalben.

Angekommen an der tibetischen Flüchtlingssiedlung Bylakuppe (die indische Regierung in Delhi hatte ihnen vor 40 Jahren hier Land zur Verfügung gestellt), ignorieren wir getrost die Schilder, dass Ausländern ohne Zugangsberechtigung der Eintritt verboten ist und bei Zuwiderhandlung 5 Jahre Knast drohen. Schließlich sind wir ja indische Residents!  Wir besichtigen den Goldenen Tempel (es gibt noch vier weitere, und eine Universität – unter anderem den offiziellen Exil-Sitz des Panchen Lama) und setzen uns eine Viertelstunde wie fast alle anderen Touristen an den Rand im großen Gebetssaal. 4 weiße Frauen haben in der hintersten Reihe Platz genommen und nehmen offensichtlich am Gebet teil. Die eine hat sogar einen Pappkarton vor sich stehen wie viele Mönche und das tibetische Gebetbuch obendrauf.
Beim Verlassen des Klostergeländes schieben uns ein paar Frauen ihre Kinder in den Weg – und alle sind ganz wild darauf, uns die Hand zu schütteln, nur mussten die Kinder natürlich den Anfang machen! Sogar Marcus wird per Handschlag begrüßt (es sind ja keine indischen Männer zugegen). Ich packe einen Satz Kannada aus: „Geht es euch gut?“ und die Mädels sind fast sprachlos vor Erstaunen! Ja, es gehe ihnen gut, und ich könne Kannada??? „Nur ein bisschen“, gestehe ich, und dann trennen wir uns auch schon wieder – sie wollen rein, wir raus.

Als wir danach den Rückweg zur Hälfte geschafft haben, schlägt unser Fahrer noch einen Abstecher zu den Brindavan Gardens (bei Mysore) vor. Warum nicht? Die Straße dorthin war bisher furchtbar (von Mysore aus 45min für 16km), aber ein Teil ist jetzt frisch asphaltiert und der Rest in Arbeit. So sind wir nach 10min dort. Die Gartenanlagen sind eine Art indisches Blühendes Barock, allerdings sind die Wasserbecken und Brunnen ziemlich verwahrlost. Nebenan ist ein riesiger Staudamm, die Staumauer ist fast einen Kilometer lang! Aber um jetzt noch den Weg auf die Staumauer zu finden, ist es einfach viel zu heiß. Außerdem hatten wir noch kein Mittagessen, und das um 4 Uhr nachmittags – im Resort hatten sie uns echt gemästet, aber so langsam haben wir doch Hunger. Also nehmen wir je einen Burger im Hotel ein, das sich auf dem Gartengelände befindet (sehr praktisch, um abends zu lustwandeln und die farbigen musikalisch untermalten Wasserspiele zu bewundern – ein andermal!). Gegen 20 Uhr hat Bangalore uns wieder.

Neuen Kommentar hinterlassen: