Alle Einträge von ◊ Mai, 2009 ◊

30 Mai 2009 Martina Prithvis erstes Solo

Tinas Kannada-Sprachkurs-Mitschülerinnen sind eine Tanzlehrerin und ihre Tanzschülerin. Eine andere Tanzschülerin hat heute ihren ersten Soloauftritt, und so bekommen wir eine Einladung zu diesem Event. Er ist auch öffentlich im hiesigen Stadtmagazin angekündigt, aber einfach so wären wir da bestimmt nicht hingegangen! Das Ereignis heißt „Rangapravesh“ und bedeutet „entry onto the stage“ (ich kann das nicht vernünftig ins deutsche übersetzen, ihr versteht bestimmt, was gemeint ist). Ein paar Infos aus der Einladung:


„Prithvi P. Nayak ist erst 12 Jahre alt, hat aber schon eine außergewöhnliche Reife für so eine junge Tänzerin. Sie begann mit dem Tanzunterricht im zarten Alter von 5. Während der vergangenen 5 Jahre wurde sie von Sharmila Mukerjee trainiert, Leiterin einer Odissi-Tanzschule in Bangalore und einer der führenden Tänzerinnen dieser Kunstform. Prithvi hat mit ihrer Grazie und Beweglichkeit schon viele Zuschauer beeindruckt. Neben verschiedenen Auftritten in Bangalore gewann sie 2006 einen Tanzwettbewerb.“
Wir kommen nach dem Einkaufen und den üblichen Einbahnstraßen-Problemen gerade noch rechtzeitig an und sitzen leider ziemlich seitlich, dafür direkt vor einem Lautsprecher – und wieder kein Ohropax dabei… Vor und nach einem Musikstück bei noch geschlossenem Vorhang gibt es Begrüßungsreden, komplett in Kannada! Ich verstehe jetzt, warum die Tanzlehrerin die Sprache lernen will

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20 Mai 2009 Martina In & Out of Bangalore

Offizieller Book-Launch des neuen „In & Out of Bangalore“ Guidebooks. Das ist ein super Ratgeber für Ausländer in Bangalore (interessant schon vor dem Umzug), man findet auf 200 Seiten alle möglichen Infos, wie hier alles funktioniert. Außerdem Tipps von erfahrenen Einwohnern, wo man was zu kaufen bekommt. Natürlich werden auch diverse Restaurants empfohlen, sortiert nach Geschmacksrichtung.
Ach ja, und da die Produktionskosten komplett durch die Anzeigen abgedeckt sind, gehen die Rs.600 Verkaufspreis (ca. 8 Euro) komplett in den großen Topf, aus dem der OWC insgesamt 25 Hilfsorganisationen in Bangalore unterstützt. Also alles noch für einen guten Zweck!
Tina hat das neue Layout entworfen und auch die Seiten gestaltet (naja, eigentlich wäre das ziemlich automatisch gegangen, aber es gab dann doch noch ziemlich viele inhaltliche Korrekturen – das ist eine sehr, sehr lange Geschichte, die den meisten Beteiligten ein update bezüglich Menschenkenntnis und Wertschätzung von gutem Projektmanagement beschert hat).
Das Leela Palace Hotel sponsort die Location (das Atrium der integrierten Einkaufsgalerie), auch Bier und Wein gibts geschenkt und dazu ein paar Häppchen. Bloß die Klimaanlage läuft auf Sparflamme, Tina laufen ganze Sturzbäche von Schweiß übers Gesicht… Sogar Livemusik wird auf der kleinen Bühne gespielt. Natürlich kommen wir nicht ohne Reden davon, aber alle in erträglicher Länge. Punkt 10 vor 9 sind leider die alkoholischen Getränke leer (die wissen schon, wie sie die Gäste pünktlich rauskomplimentieren) und wir ziehen mit ein paar Bekannten noch um in die Hotelbar.

16 Mai 2009 Martina ChorPartyKonzert

Heute fand ein inoffizielles Konzert statt, bevor Chorleiterin Val für 4 Monate in die USA umzieht, um dort alle möglichen Musik-Sommercamps zu veranstalten. Für ein richtiges öffentliches Konzert waren wir insgesamt 30 Sängerinnen einfach zu unregelmäßig da (immer 10-15, aber in sehr unterschiedlicher Besetzung) und da war das Risiko zu groß, beim Konzert in einer Stimme fast niemand zu haben und in einer anderen viel zu viele. Stattdessen trafen wir uns mit Familien und Freunden in Evas Wohnung, haben ein paar Stücke vorgesungen, dann noch ein paar Kanons gemeinsam mit dem Publikum – und anschließend gab’s mitgebrachtes Essen und Trinken und Feiern. Ich hab leider nicht gezählt, aber so zwischen 40 und 60 Leute waren wir bestimmt – zum Glück geht Evas Wohnung über zwei Etagen. Allerdings fiel das Essen auf der Dachterasse wegen pünktlich einsetzendem Regen aus. Unten war es dafür umso gemütlicher!
Die Bilder sind alle von Jo, bzw. mit ihrer Kamera aufgenommen. Weitere finden sich hier:
http://www.facebook.com/album.php?page=3&aid=255160&l=e9f4d2c117&id=686860021

14 Mai 2009 Martina Nikhils grosser Tag

Der Kannada-Kurs ist für 7:45 in der Stadt verabredet, um mit unser Lehrerin Sneha die „Thread Ceremony“ (Upanayana) ihres 8-jährigen Cousins Nikhil zu besuchen. Ich soll irgendetwas indisches anziehen und in Ermangelung eines Saris ziehe ich meinen schicksten seidenen Salwar-Kameez aus dem Schrank. Meine beiden Mitstudentinnen sagen im letzten Moment ab, und so bin ich das einzige Nicht-Familienmitglied und werde wie ein Ehrengast behandelt. Alle wollen wissen, wer ich bin, und sind höchst beeindruckt, dass ich Kannada lerne!


Die Zeremonie um den „heiligen Faden“ der Brahmanen gilt als wichtiger Schritt des Eintritts ins Erwachsenenlebens und ist der traditionelle Beginn der religösen Studien. Sie findet im Alter zwischen 8 und 14 statt, der optimalen Aufnahmefähigkeit für neu erlerntes.
Der 8jährige Nikhil ist seit 3 Uhr nachts auf den Beinen, da die zentrale Zeremonie für 9:30 bis 10:30 angesetzt wurde (die passende Zeit legt ein Astrologe fest, das passiert auch bei Hochzeiten und allen anderen wichtigen religiösen Zeremonien) und vorher noch diverse andere Rituale vorgenommen werden müssen. Wir kommen gerade rechtzeitig an, um der Kopfrasur beizuwohnen. Dabei wird der Kopf geschoren, als Zeichen dafür, dass keinerlei Eitelkeit um die Frisur

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12 Mai 2009 Martina Sightseeing zwischen Coorg und Mysore

Am Dienstag ist Abreise und Sightseeing. In Madikeri, der Provinzhauptstadt, besuchen wir zuerst „Rajas Seat“, einen Aussichtspunkt, bevorzugt für Sonnenauf- und -untergang, aber leider ist gerade Mittagszeit. Danach das alte Fort mit einem winzigen Museum und ein berühmter Tempel (namens Omkareshwara) mit deutlich sichtbaren muslimischen und gotischen Architektureinflüssen.

Weiter geht es zu den Abbi Falls, einem kleinen Wasserfall, der sogar jetzt im Vormonsum ausreichend Wasser führt. Besonders praktisch ist die ca. 50m vom Wasserfall entfernte Stahlhängebrücke. Wir machen viele Bilder, bevorzugt von den vielen indischen Großfamilien beim Baden und Wasserspritzen, gelobt sei das gute Teleobjektiv! Man stelle sich vor, wie es hier am Wochenende zugeht… 10min Fußweg ziemlich bergab und anschließend wieder bergauf sorgen auch für den Abbau von ein paar der 6-Gänge-Menu-Kalorien.
Unterwegs machen wir Halt an einer kleinen Flussinsel mit Kinderbelustigung und Snacks, alles lesen…