Alle Einträge von ◊ Januar, 2009 ◊

26 Jan. 2009 Martina Republic Day in #18, Shantivana

Am 26. Januar feiert Indien die Gründung der Republik, und Marcus hat frei. Unsere Hausverwaltung hat vor einigen Tagen per Aushang und Umlauf zu Fahnenappell mit Rede und anschließendem Frühstück eingeladen. Fahne hissen – unter meisterlichem Salutieren der gesamten Wachmannschaft – geht recht schnell und wer kann, singt anschließend noch die indische Nationalhymne. Die unvermeidliche Rede ist von erträglicher Länge und stellt heraus, dass im Gegensatz zum Independence Day (15. August), wo vorwiegend all der Opfer des Unabhängigkeitskampfs gedacht wird, heute der Blick beim Gedenken an die Staatsgründung eher in die Zukunft gehen soll. Sogar Mr. Beary vom Bauherrenkonsortium ist da und verkündet die frohe Botschaft, dass in Kürze die Abkürzung zur Hauptstraße geöffnet und asphaltiert wird. Das Geeiere über die sandige Buckelpiste einmal rund ums Gebäude hat also – hoffentlich – bald ein Ende!
Danach gibt’s Gesellschaftsspiele, siehe Bilder (inkl. Kommentare)! Vor den angedrohten Husband&Wife-Games (Krawattenknoten etc) verdrücken wir uns dann lieber. Leider verpassen wir dadurch auch das Kartoffelrennen (in D balanciert man dafür Eier auf einem Löffel).
Den Nachmittag verbringen wir nach kurzem Heimtrainer-Workout höchst faul in der Hängematte auf dem Balkon (aber erst, nachdem wir zuvor einen Eimer Staub von allen Balkonen entfernt haben) und Martina stattet dem Pool einen ersten Besuch ab. Das Wasser ist recht frisch, aber um so erquickender! Die Wassertiefe ist überall 1,60 oder so, und bei der Größe und Frequentierung kann man tatsächlich ein bisschen schwimmen.

23 Jan. 2009 Martina Heute ist ein guter Tag!

Man lernt hier, sich über die kleinen Dinge zu freuen. Zum Beispiel, dass der gestern bestellte 20l-Kanister Trinkwasser zwar nicht mehr gestern abend, aber doch gleich heute morgen geliefert wurde. Keine Stunde später bringt der Hausbote auch noch meine Mobiltelefonrechnung – die erste, die mich tatsächlich erreicht. Nach 3 Monaten wurde in der Datenbank endlich meine Adresse korrigiert! Ich kann mein Glück kaum fassen.

16 Jan. 2009 Martina Wie kommt man wo rein, wo man nicht reindarf?

Abends habe ich meine Mutter zum Flughafen gebracht. Überraschenderweise kam man jetzt nicht mal mehr mit einem Besucherticket in den Flughafen rein, und ich sollte doch mit – falls der Koffer zu schwer ist, oder es sonst irgendein Problem gibt. Beherzt habe ich mir den Trolley gegriffen, einen Ausdruck von Mutters Flugdaten in der Hand, und habe den Zettel dem Wachmann unter die Nase gehalten. Als ID reichte ihm meine Krankenhauskundenkarte (ist ja ein Foto drauf). Als er meinen Namen auf dem Zettel nicht fand, hab ich ihm sogar erklärt, dass meine Mutter ja fliegt, nicht ich…. Sein Problem war aber nur, dass er den Flug Bangalore-Mumbai auf dem Zettel nicht sah. Das war schnell erledigt (anderes Blatt). Und drin!
Raus war beinahe schwieriger – der offizielle Ausgang geht in die Ankunftshalle, da standen 5 bewaffnete rum. Also lieber zu den Eingängen. Als die Schiebetür sich mal wieder für abfliegende Passagiere öffnete, habe ich dem Wachmann am Eingang was von „meine Mutter hat was im Auto vergessen, ich muss unbedingt nochmal raus!“ erzählt. Hat nicht gleich funktioniert, erst wollte er noch meine Bordkarte sehen („aber die hab ich doch noch gar nicht geholt; mach ich gleich, wenn ich wieder reinkomme!“) und den Ausdruck mit den Flugdaten – kein Problem -, es brauchte noch einen wirklich verzweifelten Blick, nach dem Motto „die fliegen gleich ohne uns los“ und schon war ich auch wieder draußen. Puuuuh! Stolz!! (hier spricht das Mädel, das sich sonst immer ganz schnell abwimmeln lässt….)

16 Jan. 2009 Martina Landpartie

Schon mal echte Seidenraupen gesehen? Am letzten Besuchstag meiner Mutter habe ich sie noch auf die Nandi Hills und die Silver Oak Farm entführt (siehe Blog vom 6.12.08). Ein sehr schöner Abschluss im Grünen, weit weg von der lauten Großstadt, obwohl nur eine Stunde Fahrt. Im Dorf unterhalb der Silver Oak Farm konnten wir eine kleine Seidenproduktion besichtigen: einen Raum, wo die Raupen gehalten werden, und ein anderes Gebäude ein paar Straßen weiter, wo die Seide gesponnen wird.

11 Jan. 2009 Martina Heritage Trees im Botanischen Garten

Meine Mutter und ich sind verrückt genug, am Sonntag um halb 6 aufzustehen: für eine geführte Tour durch den Botanischen Garten Lalbagh. Lohnt sich aber absolut! Da vor 9 Uhr der Eintritt frei ist, trifft sich hier halb Bangalore zum Joggen, Walken, Workout (einfach immer wieder den großen flachen Felsen rauf- und runterlaufen), und auf den Steinbänken werden sit-ups gemacht. Ein älterer Herr springt sogar Seil….
Nach einer ziemlich anspruchsvollen geschichtlichen Einführung zeigt uns Guide Vijay alle gerade blühenden Bäume und viele andere Besonderheiten, die uns bei unseren bisherigen Besuchen alle nicht aufgefallen sind. Botanik ist nicht meine Stärke, deshalb müsst ihr bei den Bildern leider mit dem auskommen, an das ich mich noch erinnere… nächstes Mal schreibe ich doch ein paar Sachen mit.
Weiterführende Infos findet ihr auch hier:
http://www.bangalorewalks.com/musingshome.htm


Anschließend bekommen wir ein super Frühstück alles lesen…