Am Samstag kümmern wir uns um unsere Waschmaschine, die letztes Wochenende unvermittelt den Geist aufgegeben hat. Hauptplatine ausgebaut, irgendein Bauteil ist verschmort – das war’s dann wohl, nach 5 Jahren. Was tun? Ersatzteil aus Deutschland?? Eher nicht. Neue kaufen. Unser Fahrer hat in der Zeitung von einem Sonderverkauf mit extra Rabatten gelesen, nur heute und morgen, wegen Neueröffnung einer neuen Filiale. Zufällig gibts da angeblich zur Waschmaschine einen DVD-Player kostenlos dazu, den unser Fahrer zufällig ganz gut brauchen kann – na ja, warum nicht, zu unserer Saftpresse gab es einen Toaster geschenkt, der immer noch hier rumsteht. Waschmaschinen mit vernünftiger Schleuderleistung (> 1000 rpm) gibts nur mit großer Trommel, ab 7kg. Also eine von LG, 7,5kg mit 1200 rpm und Schonwaschprogrammen etc. (leider kein extra Seiden-Sari-Schonwaschprogramm, das hätte nur die indische Konkurrenz geboten). Lieferung heute möglich? Ja, aber wir sind doch abends eingeladen. Morgen? Ja, kein Problem. Wir zahlen nur 500 Rs an (falls die morgen nicht liefern, schauen wir nach einer anderen), nach 3x hin und her verhandeln auch möglich (ursprünglich waren 3000 Rs im Gespräch). Adresse aufschreiben, erklären wo es ist und gespannt sein!
Danach fahren wir zu einer kombinierten Abschieds-Geburtstags-Advents-Party von 2 Kollegen von Marcus (es gibt Glühwein und Weihnachtsplätzchen). Die Location ist ein 3stöckiges Reihenhaus mitten in der Stadt, trotzdem sehr ruhig gelegen, und an allen Außenwänden hängen Lichterketten – sieht super aus!
Es gibt lecker Essen vom Grill und ein indisches Buffett veg/non-veg. Wie immer auf solchen Parties lernt man ungezwungen Leute aus aller Welt kennen. Sogar ein Lagerfeuer wird geboten. Als wir um viertel vor eins nach Hause fahren, kommen immer noch neue Gäste. Wie uns erzählt wird, ist es in Bangalore üblich, drei bis vier Parties am selben Abend zu besuchen.
Am Sonntagmittag ruft der Waschmaschinenladen an und kündigt die Lieferung an. Als nach 3 Stunden noch niemand hier eingetroffen ist, fragen wir nochmal im Laden nach – ja, man kümmert sich. 10 Minuten später steht der Lieferant vor der Tür. Bezahlen. Scheck? Geht nicht – Cash! Wir haben aber nicht genug Cash, obwohl Marcus 3 Geldautomaten abgeklappert hat. Der erste war kaputt und die anderen beiden haben nicht genug ausgeworfen. Der dritte meldete außerdem noch, das heutige Abhebevolumen sei überschritten. Also wieder beim Laden anrufen. Nee, Scheck geht nicht. Wenn wir in den Laden kommen, können wir mit Karte zahlen. Die Waschmaschine darf sogar auf dem Balkon stehenbleiben. Der Lieferant will aber fürs hochtransportieren bezahlt werden. Kann kein englisch außer „money, money“ und deshalb können wir auch nicht über den Betrag reden. Wir bieten an, dass er im Laden anruft, um das zu klären. Nö, will er auch nicht. Also versuchen wir ihm klarzumachen, dass wir in 20 Minuten zurück sind und er dann sein Geld bekommt. Marcus freut sich sichtlich, mal wieder selbst Auto fahren zu dürfen! Zum Glück liegt der Laden direkt an der Hauptverkehrsstraße, auf der wir uns auskennen. Im Laden läuft dann alles sehr geschmeidig und wir sind tatsächlich ziemlich schnell wieder zurück. Allerdings hat der Lieferant wohl keine Zeit mehr gehabt … jedenfalls ist er ohne seine 100 Rs verschwunden. Selbst schuld. Schließlich musste er die Maschine in den 6. Stock ja auch nicht tragen, sondern mit dem Aufzug hochfahren. Marcus schließt das Gerät erfolgreich an und jetzt läuft schon die erste Ladung. (P.S.: den DVD-Player gabs leider doch nicht kostenlos – wäre nur zum Sonderpreis zu haben gewesen….)

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